Warum baue ich heute Module?

  • Hallo Freunde der Spur 0,

    welche Basis ist für eine Modellbahn nach meiner Ansicht aus eigener Erfahrung sinnvoll? Grundsätzlich muss man unterscheiden zwischen einer stationären Anlage, die in der Regel nie fertig wird und Modulen. 20 Jahre habe ich eine stationäre Anlage betrieben, heute baue ich nur noch modular.


    Die stationäre Anlage war auf einem Holzgerüst als an der Wand Anlage von A nach B mit einem Schattenbahnhof konzipiert. Die Verdrahtung war unter dem Holzgerüst und das Löten über dem Kopf wurde langsam für mich beschwerlich und die Zugänglichkeit zu einzelnen Elementen der Bahn war durch diese Bauform eingeschränkt. Außerdem wollte ich mal wieder etwas Neues zum Basteln beginnen. Der Entschluss zum Rückbau der fest installierten Anlage und Verkauf der installierten Komponenten war nach langer Überlegung gekommen ... Leider endete beim Abbau sehr viel Gleismaterial und Unterbau auf dem Recyclinghof, bedingt durch das Konzept einer festen stationären Anlage.


    Anfang der 90er Jahre hatte ich das modulare Konzept einer Modellbahn noch nicht verstanden!


    Nachdem der Raum leer war, wurde das Zimmer renoviert und eine verdeckte LED Lichtleiste an der Decke angebracht, so dass lediglich die Module beleuchtet werden. Diese LED können gedimmt werden und von kaltweiß bis warmweiß über eine Fernbedienung in der Helligkeit und Farbtemperatur geregelt werden. Demnächst wird noch eine Schaltung für ein Gewitter (LED kaltweiß) und Donner auf Basis Arduino ergänzt.


    Für die Modellbahn baue ich nur noch Module in den Abmessungen 100 x 50 cm mit für mich normierten Kopfstücken. Diese werden auf jeweils zwei Regalträgern mit 50 cm Spannweite und an kurzen Regalschienen aus dem Baumarkt an der Wand befestigt. Der Vorteil ist, dass keine Beine für die Module erforderlich sind, über die man stolpern kann. Für die Oberkante der Module hatte ich 1,30 vom Fußboden gewählt, so dass ich nicht wie früher nur einen Helikopterblick auf die viel zu tief liegende stationäre Anlage hatte.


    Alle Module werden aus Pappelsperrholz selbst hergestellt. Der Vorteil ist, dass die einzelnen Module leicht und transportabel vom Arbeitstisch zur Anlage sind. Verzug oder Verwindungen vom Holz kenne ich nicht. Das Holz wurde von beiden Seiten vor dem Beginn der Gestaltung mit Tiefengrund lasiert.


    Muss an der Bahn oder an der Elektrik etwas geändert werden, wird das Modul vom angrenzenden Modul elektrisch (Laborstecker / Buchsen) und mechanisch die Schraubverbindungen getrennt. So kann es auf dem Arbeitstisch wunderbar im Detail von oben und unten bearbeitet werden.


    Elektrisch gibt es nur noch vier zentrale Leitungen in jedem Modul. 2 x DCC und 2 x 15 Volt DC. Alle Verbraucher in jedem Modul werden an die DC Leitung sternförmig angeschlossen. Warum nutze ich heute eine Gleichstrom Versorgung? Heute werden auf einer Modellbahn LED und Mikrokontroller in steigender Zahl eingesetzt, die ausnahmslos Gleichstrom benötigen. Um unterschiedlichen Verbrauchern die geeignete Spannung zukommen zu lassen, setze ich dann LM2596S DC Step Down 4V-35V zu 2V-30V Spannungswandler ein. Beleuchtungen in den Häusern und Zimmern werden per Zufall mit Arduino und je nach Helligkeit (Fotowiderstand) gesteuert.


    Noch einen Vorteil habe ich bei Modulen und meiner Vorgehensweise entdeckt: Weniger ist mehr, sei es nun bei Gleisen, Weichen, Lokomotiven und Wagen. Der handwerkliche und elektronische Bastelspaß steht im Vordergrund und endlich ist meine Modellbahn handlich und wächst Modul um Modul. Es gibt keine Dauerbaustelle(n) mehr.

  • Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen und aus diesen Gründen baue ich auch eine Modulanlage.


    Einen weiteren Grund sehe ich aber trotzdem noch: Man kann mit Modulen an Fahrtreffen teilnehmen und eine Menge Spass gemeinsam mit Kollegen haben. So kann man sich prima im Hobby weiter entwickeln und verkümmert nicht im eigenen Hobbyraum.

    Kontakte und Konversation sind ja wichtig, u im Alter nicht zu vereinsamen ...

  • Hallo Michael,


    ein sehr guter Beitrag von Dir, wie ich finde.


    Nicht zu jedem Zeitpunkt erkennt man die systembedingten Vor- und Nachteile der verschiedenen Systeme.


    Wenn man dann in der Praxis aber eigene Erfahrungen sammelt, ja dann, ja dann sieht es doch gleich ganz anders aus.


    Ich verwende auch 12 Module mit den Maßen 100 cm x 50 cm, selbstgebaut, schön handlich, leicht - und trotzdem ausreichend stabil - auch für unsere Messingbomber!


    Das Segmentkonzept für meine doppelgleisige Fahranlage deshalb, damit die Anlage auch mal irgendwo anders in einem 16 qm Raum auch wieder aufgebaut werden könnte, z.B. bei Umzug oder wenn später mal die Seniorenanlage ruft..... Das geht prima mit Segmenten, aber eine feste plattenbasierte Anlage müsste dann meistens abgerissen werden ;(.


    Parallel betreibe ich noch eine separate Modulanlage für Ausstellungen und für mein Seelenheil zuhause. Da sind die Module aber viel größer (2 alte übernommene Module aus Türen, hat man früher auch mal praktiziert (Gedanke der Wiederverwertung statt Müll). 2 weitere ähnlich große Module im Selbstbau (aber keine Türblätter mehr). Leider wegen der grösseren Maße nicht so komfortabel im Handling bei Transport. Geht aber trotzdem noch, auch alleine.


    Ich plädiere auch für den Modul- bzw. Segmentbau.


    Wie ich schon in einem Aufsatz 2011 so schön zu sagen pflegte:


    Da wir alle älter werden, hat die Spur 0 auch einen zentralen Vorteil gegenüber Spur 1, Spur G bzw. Spur 2.

    Spur 0 kann selbst im hohen Alter in einer Wohnung für betreutes Wohnen beruhigender Sinnspender und treuer Begleiter sein, sogar in kleineren Räumlichkeiten kann sie erfreuen. Also ein Aufruf an alle Noch-Nicht-Rentner und alle noch rüstigen Ruheständler: Baut für die eventuell schwierige Zeit im Alter vor! Spurt frühzeitig um, bevor es zu spät ist!

    Gruß
    bahnboss :thumbup:^^ :thumbup:

    Edited 2 times, last by bahnboss ().

  • Mann könnte sich ja auch zusammen tun und ein Seniorenheim für Spur Nuller bauen.

    Dann könnte man Räume für eine Modulanlage der Bewohner vorsehen.


    Jeder macht eine finanzielle Einlage und sichert sich mit seinem Anteil ein Zimmer, für die Zeit, wenn es mal soweit ist ...


    Ich fänds cool.

  • Hi.

    Meine Meinung dazu ist eine völlig Entgegengesetzte... Warum baue ich heute keine Module?

    Ich baue bewusst keine Module. Denn an Modulen stören mich zwei Dinge sehr. Zum einen sind das die Fugen zwischen den einzelnen Elementen. Die zerstören jede Illusion vollständig, zumindest für mich. Mich stören schon die beiden unvermeidlichen Fugen am klappbaren Anlagenteil. um ins Innere der Rundum Anlage zu kommen, extrem.

    Das andere ist die Landschaftsgestaltung, die durch die genormten Übergänge immer sehr eintönig wird, systembedingt. Das könnte man, wenn überhaupt nur durch Segmente verbessern, die dann aber nicht mehr zueinander kompatibel sind. Somit wäre einer der größten Vorteile der Module zum Teufel.

    Dazu kann ich aus räumlichen Gründen keine 1,30 Meter Anlagenhöhe bauen (Dachschräge, Fenster), was mir auch gar nicht gefallen würde. Denn dann würde ich stets von unten unter die Anlage schauen, wenn ich mich, was die Regel ist, hinsetze. Lange stehen kann ich aus gesundheitlichen Gründen ohnehin nicht, von daher verbietet sich so eine hohe Anlage für mich sowieso. Mein "Hauptbahnhof" liegt (erhöht) auf etwa 90 cm Höhe, was perfekt für die Betrachtung im Sitzen ist.


    Das Problem mit der Verkabelung habe ich durch Kabelkanäle am vorderen Anlagenrand gelöst. Außerdem habe ich die Verkabelung auf ein Minimum reduziert, da ich mit Akku und RC fahre. Die Weichen werden aber per DCC geschaltet und ein minimalistischer DCC- Fahrbetrieb ist dennoch möglich. Da ich überall mindestens 2 cm Styropor liegen habe und man dort ganz leicht Kanäle einlassen kann, werden alle Kabel zum vorderen Anlagenrand geführt und dort gebündelt. Nach ausgiebigen Tests aber vor der eigentlichen Landschaftsgestaltung werden diese Kanäle im Styropor einfach mit Kreppband abgedeckt. Dann fallen sie später überhaupt nicht mehr auf, sind bei Bedarf aber trotzdem problemlos wieder zu öffnen. Natürlich muss man dann später die Landschaft ein wenig ausbessern, aber ich habe ja nicht vor, jeden Tag dreimal die Kanäle wieder aufzureißen.

    Auch die Weichen- Antriebe (Servos) sind am vorderen Anlagenrand angeordnet und treiben die Weichen wie im RC Modellbau seit vielen Jahrzehnten üblich per Bowdenzug (aus dem RC Modellbau- Fachgeschäft) an. Wer da Bedenken haben sollte, dem sei gesagt, im RC Modellbau werden ganz andere Kräfte übertragen und die Anforderungen an die Präzision sind um ein vielfaches höher als bei der Modellbahn. Wenn etwas für einen 25 Kg schweren und über 300 km/h schnellen Düsenjet ausreicht, der bei der kleinsten Störung unglaublich viel Schaden (bis hin zu menschlichen Opfern) anrichten kann, dann ist das für ein bisschen Modellbahn hundertmal überdimensioniert...


    Unter die Anlage muss ich nirgends, könnte ich auch gar nicht. Neben meiner Ungelenkigkeit steht ein Großteil der Anlage auf bereits vorhandenen und nicht entfernbaren Schränken. Die Steuertechnik und Stromversorgung befindet sich unterhalb der erhöhten Ebene für den Hauptbahnhof (ein Endbahnhof) direkt auf der Grundplatte und ist leicht über Klappen von Vorne zu erreichen.


    Für mich sind Module eindeutig nichts. Sollte ich irgendwann mal Gefallen daran finden über Messen zu tingeln und dort auszustellen (ist im Moment nicht der Fall), dann würde ich dafür natürlich Module bauen, da so ein Schaustück ja mobil sein muss. Meine "große" Anlage zu Hause ist und bleibt aber wirklich stationär.

  • Hallo,


    mein erstes Modul habe ich 1989 gebaut und danach meine stationäre Anlage demontiert... .


    Module haben wie bereits angesprochen div. Vor- und Nachteile:

    Durch die genormten Übergänge wirkt die Landschaft zuweilen etwas eingeschränkt bei der Gestaltung. Hier kann man mit zusammenhängenden Modulgruppen dieses Aufbrechen, allerdings macht das die Planung eines Arrangements nicht gerade einfacher... .

    Die Kanten an den Modulübergängen sind optisch stark von der Bauqualität abhängig. Durch hochfloriges Gras sieht man die Übergänge eigentlich nicht, allerdings müssen die Farben schon zusammenpassen. Bei Strassen und Plaster an den Übergängen bekommt man es kaum wegkaschiert... . Auch ist die Landschaft gerade im Bereich der Übergänge stark gefärdet. Insbesondere die Gleise sollten an den Übergängen UNBEDINGT rechtwinklig und exakt verlegt sein und gut gesichtert werden. Oberleitung an Übergängen ist kniffelig... .


    Ein Nachteil gerade bei grösseren Spuren wurde noch nicht so direkt angesprochen: Die Breite der Modulkästen ist schon stark beschränkt. 65cm Breite sind nach meiner Erfahrung gerade noch handelbar. Breiter wird sehr unhandlich beim Transport und beim Aufbau. Das ist in H0 teilweise schon eng, aber in Spur0 und grösser schränkt es die Vorbildwahl massiv ein. Desweiteren erfordern Module schon eine gewisse Qualität und Präzision beim Bau. Ansonsten hat man auf längere Sicht keinen Spass.


    Der riesige Vorteil bei Modulen ist natürlich die hohe Flexibilität. Ich kann die Kästen zu Hause aufbauen um ein wenig Betrieb zu machen oder ich schmeisse sie ins Auto und kann mit anderen zusammen spielen. Dabei können auch schon mal sehr Grosse Anlagen entstehen, aber ich habe eigentlich immer die etwas kleineren Treffen bevorzugt Dabei geht es, jedenfalls bei mir, nicht um Messen, sondern darum mit Gleichgesinnten einfach zusammen zu spielen. Ganz ohne eine Rücksichtnahme auf Zuschauer, die spätestens nach 10 Minuten 50 mal dieselben Fragen stellen:

    - nein das ist kein Märklin

    - ja das funktioniert auch ohne Noppen zwischen den Schienen

    - nein ich brauche keinen Kreis um einen Stromkreis zu bilden

    - ja, die Lok könnte auch schneller, aber ich finde toll das sie auch so langsam und ruckfrei kann

    - ja das ist alles kinderfeindlich hoch

    - ausserdem sollte Trix zwei Stände weiter wirklich keine Trillerpfeifen an Kinder verteilen... .


    viele Grüße

    Karsten

  • Ich dachte all die Jahre, dass die Trillerpfeifen von Märklin verteilt wurden!


    Unabhängig von den Pfeifen war diese Messe der Grund für meine Entscheidung nach jahrelangem zögern dem FREMO beizutreten und sich dem Thema Schmalspur zu widmen.


    Da es so viele interessante Themen gibt, sind Module auch eine Möglichkeit vielen unterschiedlichen Themen nachzugehen. Ein Modul ist relativ schnell gebaut und kann schnell ausgetauscht werden, dennoch sehe ich persönlich Module nur als Ergänzung zu einer stationären Anlage.



    Gruß

    Joachim

    Edited 2 times, last by JoachimW ().

  • Hallo,


    nachdem ich meine erste Anlage bei einem Umzug nur verschrotten konnte habe ich erst einen Segmentbahnhof gebaut. Diesen habe ich problemlos weitergeben können, da er transportabel war.

    Später bei N habe ich FREMO-Module gebaut und diese Module sind weiterhin bei Freunden im Einsatz.

    Das finde ich einen nicht unwesentlichen Aspekt: Man kann Module verkaufen, natürlich "lohnt" sich das meist nicht, aber es ist nur Hobby. Wichtiger finde ich, dass die Sachen nicht auf dem Müll landen oder irgendwo verstauben.


    Grüße


    H3x

    Im Bau: Papierfabrik Koslar an der Jülicher Kreisbahn und Module nach Fremo-Norm.


    Mein Spur 0 Blog: 1durch45.de

  • Hallo,


    ich baue Segmente mit den Maßen 50cm x 90cm. 90cm länge wegen des verwendeten Pecogleises, da brauche ich nicht zu stückeln, da die Pecogleise nur 914mm lang sind. Weiterhin hatte ich mich an der Breite des Kofferraumes meines Autos orientiert, falls die Segmente mal transportiert werden müssen. Segmente haben den Nachteil, dass sie untereinander nicht austauschbar sind und den Vorteil, dass sie nicht so uniform sind.


    Mit freundlichen Grüßen

    Roland

  • Hallo,


    auch ich habe lange Zeit "stationär" gebaut, aber seit meiner vorletzten Anlage (Rheinhaven) baue ich Segmente, nicht Module. Für mich machen Module aus mehreren Gründen keinen Sinn:

    1) ich habe nie einen Führerschein gemacht, kann also sowieso nicht zu Modultreffen fahren.

    2) Module beschränken mich im Gegensatz zu Segmenten in der Flexibilität, da alle gleich breit und tief sein müssen/sollten.

    3) Modulanlagen (auf Messen) sehen fast immer wie ein Flickenteppich aus (was man zu Hause natürlich vermeiden kann), also alles andere als realistisch.


    zu 2): Auf Grund räumlicher Gegebenheiten müsste ich mich sehr einschränken, wenn ich überall die selbe Modultiefe nutzen müsste: Ich habe Bereiche, wo die Anlage tiefer sein kann, was mit Modulen nicht machbar wäre.


    Und zu dem Einwand, dass es bei solchen Anlagen im Gegensatz zu den üblichen "stationären" (wie auch ich finde) unschöne Trennfugen gibt: Die Gleise werden am Segmentende getrennt, die Landschaft aber über die Fugen hinübergebaut (entweder leicht durchtrennbares Styrodur oder einfach nur Gebäude bzw. Begrünung wie oben schon genannt). Da ich die Segmente im Normalfall nicht trennen muss, ist das kein Problem.


    Übrigens enden meine Gleise in den seltensten Fällen rechtwinklig und exakte Verlegung ist sowieso nicht mein Ding :), weshalb ich sie dort mit verschiebbaren Schienenverbindern verbinde (eine blöde Satzkonstruktion). Für Module, die oft auseinandergenommen und transportiert werden müssen, könnte das vielleicht problematisch sein - ich habe keine Ahnung -, aber bei Segmenten ist das völlig problemlos.


    Tschüß

    Utz

    My Private Idaho - die Camas Prairie Railroad (H0) und Laclede Timber & Coal (0n30)

  • Ich darf für mich in Anspruch nehmen, die Modul-Idee einst in Deutschland angeschoben zu haben, indem ich das erste H0-Fremodul baute und eine Weile später auch das erste 0m-Modul. Es dauerte aber nicht lange, bis ich mich von der Modul-Idee abwandte, weil meiner Wünsche gestalterischer und betrieblicher Art auf Modulen nur schwer (wenn überhaupt) zu realisieren sind.

    Es wurde schon erwähnt, dass durch die nahe beieinanderliegenden genormten Schnittstellen die Landschaft recht abwechslungarm wird. Ein anderer Punkt wurde aber noch nicht erwähnt: Neigungen.

    Ich habe mich schon in den Neunzigern bei den 0m-Modultreffen des Freundeskreises Schmalspurbahn (FKSB) unbeliebt gemacht, weil ich zu einem Treffen meine aus zwei Modulen bestehende "Eselsschlucht" mitbrachte, die einen Viertelkreis mit 133cm Radius beschreibt und eine Steigung von 33‰ aufweist. An beiden Ende hatte ich noch kurze Übergangsmodule angesetzt, die den Neigungswechsel von und zur Waagerechten herstellten.

    Aber alle Module, die am oberen Ende meiner Eselsschlucht andockten, mussten um 5cm hochgeklotzt werden. Das stieß auf wenig Gegenliebe.


    Im Prinzip könnte man auch Neigungen in ein Modulssystem integrieren, was jedoch den planerischen und konstruktiven Aufwand enorm erhöhen würde. So sieht man denn auf den Modultreffen Nachbildungen der Albulabahn und/oder der Harzquerbahn mit der größten Neigung 1:∞, was in meinen Augen genauso realistisch ist, wie wenn man eine Haarnadelkurve als Gerade darstellen würde.


    Meine Modellbahn fährt im Harz. Und da sind Neigungen Pflicht. Einen schweren Zug die langen 33‰-Rampen hoch zu befördern und zu erleben, wie die Maschine sich anstrengen muss und der Sound dann auch überzeugend wirkt, ist ein tolles Erlebnis. Und das kann ich nun mal auf Modulen nicht haben.

    Deswegen ist die Eelsschlucht auch schon lange fest in meine Anlage eingebaut:


    gz-eselsschlucht-vsp44gjgf.jpg

    Die Vorspannleistung findet hier nicht statt, weil es schön aussieht, sondern weil eine Maschine allein diesen Zug die 33‰-Steigung nicht hinauf befördern könnte.


    Gruß


    Otto

  • Hallo Zusammen,


    Module habe ich durch den FREMO zum ersten mal bewusst kennengelernt - meine Träume von einer festen H0 Anlage sind ca. 2011 durch Trennung und Scheidung geplatzt - seit dem plane ich eigentlich nur noch mit einer Mischung aus Segmenten und Modulen ... mit "weniger ist mehr" in Spur 0 und genormten "Schnittstellen" um auch bei einem Umzug - oder dem Spiel in der Wohnung - variabler zu sein. Auch legt sich ein Modul / Segment leichter mal zur Seite um, um "darunter" zu montieren.

    Je nach "Zweck" habe ich Segemente/Module mit 140cm Länge als Raster - weil dann die Beine fest montiert und weggeklappt werden können.
    Die Kopfstücke sind bei mir aus 15mm Birke-Multiplex, die Seitenteile aus 12mm Birke-Multiplex, die Deckplatten sind 10mm Pappelsperrholz. Die Rahmenhöhe beträgt 80mm - das erscheint mir im Moment als ausreichend. Die Breite variiert. Die Bohrungen auf den Modulen/Segmenten bei denen ich mit einem Kontakt zu "Fremdmodulen" rechnen ist, sind nach der SH-Modul -Kopfstück-Norm gebohrt ( die SH-Norm ist mittlerweile wieder irgendwie umbenannt - wurde aber in einer der letzten SN-Magazine behandelt und fasst die gängigen Bohr-Muster zusammen) ...

    Die Oberfläche wird vor Nutzung mit verdünntem Klarlack (Capalac von Caparol) gestrichen - die Seitenteile unverdünnt in Lichtgrau.


    Grüße,

    Stefan

  • Hallo Michael,

    interessante Stellungnahme! Ich habe meine ortsfeste Zimmeranlage auch mit Segmenten gebaut (falls ich sie doch einmal ausstellen will ;)). Die Herstellung von Übergangssegmenten wäre kein Problem, so dass ich die Anlage an die gängigen Kopfstücke anschliessen könnte.

    Mich interessiert aber besonders Deine Beleuchtung. Könntest Du mir dazu etwas mehr verraten (Aufbau, Artikel, Hersteller, etc.)? Bislang habe ich meine Anlage mit einem Strahler-System erhellt - nicht besonders hell ;(. Ausserdem beleuchten diese Strahler ziemlich punktuell und ich hätte gern eine gleichmässige einigermassen helle Ausleuchtung.

    Gruss Thomas

  • Moin


    Ich habe mich bei meiner Heimanlage für Segmente entschieden. Dies war damals eine gute Entscheidung. Konnte doch der Umzug ins Eigenheim, mit größeren Raum, problemlos durchgeführt werden....



    Da unserer Stammtisch regelmäßig Fahrtreffen veranstaltet, also normaler weise....:/,

    setzten wir dort natürlich Module ein. Die Kopfstücke wurden nach Fremo-Norm verwendet.

    Bei mir sieht das dann so aus :



    Mich stört es auch, wenn das Gleis exact in der Modul- Mitte verläuft, daher habe ich für mich die Module verbreitert...

    Am Anfang und am Ende nach Norm, aber dazwischen 4 Module 125 x 75 cm zur Gestaltung von Strecke und Schotterwerk....

    Das Gleis läuft nun im sanften Bogen über die Module:



    Die Gestaltung der Lanschaft lag mir dabei besonders am Herzen<3.


    Ich kann es nicht leiden, wenn alles auf einer Ebene gestaltet ist, bei dem Bild oben, erkennt man die Höhen-staffelung ganz gut ......



    Selbst die Gleise im Schotterwerk liegen im leichten Bogen... für mich Optisch ein großer Gewinn.





    Überall leichte Erhöhung oder Senkung, selbst das vordere Gleis liegt in einer sanften Steigung.


    Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden..... weiterhin viel Spass beim bauen.

    Grüße aus Nurfunxsiel :)


    Tom

  • Hallo Thomas,


    ich hatte vor eiiger Zeit (äh 3 Jahren) dazu etwas aufgeschrieben.

    https://www.1durch45.de/2017/0…euchtung-fuer-die-module/


    Mittlerweile müsste ich den Artikel updaten, da Osram (oder wie die sich gerade nennen) die Unterstützung der Bridge für nächstes Jahr abgekündigt hat.

    Vermutlich kaufe ich ein neue Hue-Bridge, die Leuchtmittel kann ich daran weiter nutzen.


    Grüße


    H3x

    Im Bau: Papierfabrik Koslar an der Jülicher Kreisbahn und Module nach Fremo-Norm.


    Mein Spur 0 Blog: 1durch45.de

  • Hallo Thomas,


    ich habe unter der Decke oberhalb der Module hochwertige LED Streifen geklebt. Nach vorne wurden die LED mit einer breiten Leiste abgeschirmt, so dass das Licht nur auf die Module trifft. Die LED können über die Fernbedienung zwischen 2700K - 6500K in Helligkeit und Farbtemperatur geregelt werden. Es geht natürlich alles billiger und gerade bei LED gibt es in der Helligkeit, Farbe und Haltbarkeit extreme Unterschiede.


    Hier findest Du den Link zum Shop:

    https://www.led-light-shop24.d…AR-inkl-Funk-FB-und-Trafo

  • Lieber Michael,

    vielen Dank für die rasche Antwort. Ich bin noch nicht so lange im Forum aktiv. Das hört sich interessant an. Werde mich damit mal näher beschäftigen. Irgendwo habe ich etwas über dimmbare LED-Panele gelesen. Auch das werde ich nachverfolgen. Diese Panels sind aber sicher teuer. Da scheint mir Deine Variante preiswerter.

    Grüsse

    Thomas

  • Hallo Thomas,


    teuer ist relativ - man kann auch viel Geld in eine Anlage investieren und dann davon dank schlechter Beleuchtung wenig haben.

    Mich stören an den LED-Streifen immer die Einzelpunkte, die man in allen Reflexen sieht, zum Beispiel auf der Schiene. Da kommt ein Panel der natürlichen Beleuchtung in der Natur näher. Ergänzt mit einige Spots für die Sonne ergibt sich so ein schöner Eindruck. Die Spots dabei alle aus einer Richtung strahlen lassen und niemals aus der Blickachse des Betrachters.


    Ich würde immer Panels mit veränderbarer Farbtemperatur kaufen - so hat man gutes Tageslicht für Fotos und um Farben zu beurteilen und warmes Licht für gemütliche Stunden. Solche Panels mit Fernbedienung gibt es schon für wenig Geld: https://www.amazon.de/dp/B07RW…m_r_mt_dp_U_i0bbFbFEQ4GY0


    Mit den günstigen LED-Streifen aus dem Baumarktgrabbel habe ich keine guten Erfahrungen gemacht. Sie machten wenig Licht und die Lichtfarbe und Helligkeit unterschieden sich zwischen den einzelnen LEDs.


    Grüße


    H3x

    Im Bau: Papierfabrik Koslar an der Jülicher Kreisbahn und Module nach Fremo-Norm.


    Mein Spur 0 Blog: 1durch45.de

  • Hallo H3x und alle Anderen,


    ja, das mit der punktuellen Beleuchtung der LED-Streifen stört mich eigentlich auch, aber kann man diesen Effekt nicht mit einer Art Diffusor z.B. aus milchigem Plexiglas oder einer milchigen Folie vor den LED-Streifen "ausschalten"?


    Hat das mal jemand versucht?


    Schöne Grüße

    Norbert

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