Hallo,
Der britische Händler Hattons aus Widnes bei Liverpool hat Wort gehalten und wieder super zuverlässig und schnell (Freitag mittag bestellt, Montag vormittag da) geliefert. Gestern habe ich die ersten Bilder von meiner neuen A4 gemacht. Die Lok passt zwar überhaupt nicht zu meinem British Railways Western Region der 50er-Nebenbahn-Thema, aber egal. Das war ein lang geplanter Genusskauf.
Die Lok ist recht schwer, Hattons sagt fast 4 Kilogramm. Sie ist auf einem Brett mit Spurrillen von unten verschraubt und gut in einer schön gestalteten Schachtel mit passenden Schaumstoffeinsätzen verpackt. Der Maßstab ist wie bei allen britischen Modellen 1:43,5.
Das typische Gesicht ist gut getroffen. Die wenige Beschriftung, Farbgebung und Zierlinien sind perfekt. Die Puffer glänzen auch beim Vorbild so.
Sehr schöne Details, wie die Griffe an den Sandkastendeckeln über dem Umlauf. Am Führerhaus hat Hattons eine Griffstange vergessen, das wurde auch schon in anderen Foren kritisiert. Das Wappen sollte erhaben sein. Da hat wohl der Controller den Rotstift angesetzt. Man schauen, ob bei den üblichen Verdächtigen wie Fox Transfers, Modelmaster Jacksons, Railtec usw. etwas kommt.
Das Namensschild, die Loknummer, die Buchstaben am Tender und der Trittbelag auf dem Umlauf aus Edelstahl sind natürlich umwerfend. Von der Steuerung ist nicht viel zu erspähen, aber was man sieht, ist sehr korrekt nachgebildet.
Das Modell hat vorbildgerecht einen Korridortender. Durch diesen Übergang zum ersten Reisezugwagen konnte das Lokpersonal während der Fahrt bei voller Geschwindigkeit wechseln. Die Gresley A4 Loks waren für den prestigereichen Schnellverkehr auf der East Coast Mainline von London nach Edinburgh entworfen, siehe das Race to the North Die bekannteste Lok aus der Baureihe A4 Class ist die Weltrekordlok No. 4468 "Mallard". Auch diese ist aktuell als O gauge Modell von Hattons erhältlich.
Unten ist eine abklappbare Buckeye-Kupplung, darüber eine die reguläre Schraubenkupplung (mit echten Links-rechts-Gewinde). Im Tender ist auch die Schnittstelle. Damit werde ich mich später befassen. Die Lok ist derzeit normale DC-Asuführung. Ich habe sie mal auf meine Anlage gesetzt. Weicher Lauf, fast geräuschlos. Das Modell ist für einem Mindestradius von 1028 mm gebaut.
Der Führerstand ist komplett durchgestaltet. Das sieht man wohl besser, wenn der Tender ab ist. Zwischen Lok und Tender geht ein Kabel mit einem Mehrfachstecker. Die Führerstandstüren sind vorhanden, ich habe mich aber noch nicht getraut, sie wegzuklappen. Entweder gehen sie schwer oder sind fixiert. Eine Fallplatte für den Übergang Lok-Tender liegt mit bei, ebenso eine auswechselbare sehr hohe Kohlenladung. Die sieht aber nach "echt Plaste" aus, also nicht sehr nützlich. Lieber nur eine kleine Tenderfüllung, da sieht man die Details im Tenderinneren viel besser.
Im Bild sind auch gut die erhabenen Ziffern zu erkennen. Eine wirklich tolle Zutat.
Alles im allen, ich bin sehr zufrieden. Mein erstes richtig "großes" Lokmodell. Die Lok kommt schwer und massiv rüber. Man kann sie jedoch auch gut anfassen, weil die Stromlinienverkleidung glatt ist und keine Leitungen draußen dran sind. Aufgleisen ist ein kleines Geduldsspiel, bis alle Räder richtig auf den Schienen sind. In der Kurve sollte man es nicht machen, auf Weichen auch nicht. Und immer den Strom abschalten, sonst provoziert man einen Decoderschaden (wenn später ein Decoder drin ist).
Danke für die Aufmerksamkeit, beste Grüße, Torsten