Frage zu Behältertragwagen

  • Hallo Leute,
    ich hatte dazu schon einmal etwas gelesen, doch kann ich die Quelle partout nicht mehr finden. Welcher Experte weiß Rat?


    Es geht um den Behälterverkehr mit den Tragwagen BT 30 … BT 58 der frühen DB. Durften diese (bzw. einige dieser) Baureihen auch ohne Behälterbeladung in Zügen fahren? Ich bilde mir ein, mal gelesen zu haben, dass dies aus Gewichts- oder Bremsgründen nicht zulässig war? Doch: Wie fuhren entladene Wagen dann zum nächsten Einsatz? oder mussten Sie im Zielbahnhof darauf warten, dass wieder Behälter von den Kunden zurück kamen?


    Vielen Dank für jeden Hinweis (auch auf konkrete Quellen zu dieser Fragestellung).


    Herzliche Grüße
    Kallisto

  • Hallo,


    ich habe die Aussage im EK Güterwagenlexikon gefunden, dass bei den unbeladenen Wagen aufgrund des geringen Gewichts die Bremse ausgeschaltet werden muss (Gefahr von Flachstellen).
    Das ist betrieblich nicht schön, da die Wagen bremstechnisch nicht angerechnet werden und dann die Mindestbremshunderstel ggf. nicht ausreichen.


    In der Güterwagenbeschreibung von 1960 steht nur, dass die Behälter gegen Gebühr zugestellt werden oder selbst transportiert werden können. Sie werden beim Kunden entleert oder auf dem Hof abgestellt. Ich vermute, dass die Kunden möglichst die gelieferten pA getauscht haben, sonst ist der Hof bald voll.
    Die Wagen liefen auch nur zu bestimmten Bahnhöfen, eventuell wollte man herumstehende Wagen vermeiden? Leider liegt mir das Verzeichnis der bedienten Bahnhöfe nicht vor.
    Der Wagen blieb dann bis zu erneuten Beladung stehen - das war neben der schlechten Nutzlast sicher ein Grund das System ab Epoche 4 auslaufen zu lassen und durch "richtige" Container zu ersetzen.


    Grüße


    H3x

    Im Bau: Papierfabrik Koslar an der Jülicher Kreisbahn und Module nach Fremo-Norm.


    Mein Spur 0 Blog: 1durch45.de

  • Moin!

    Die Wagen liefen auch nur zu bestimmten Bahnhöfen, eventuell wollte man herumstehende Wagen vermeiden? Leider liegt mir das Verzeichnis der bedienten Bahnhöfe nicht vor.


    Es mußte ja auch ein entsprechendes Zustellfahrzeug in Reichweite des Bahnhofs und Kunden vorhanden sein!
    Dasselbe galt für Straßenroller, das Angebot gab es auch nur an bestimmten Bahnhöfen - die Nachfrage der Kunden beeinflußte dies wesentlich.

    Der Wagen blieb dann bis zu erneuten Beladung stehen - das war neben der schlechten Nutzlast sicher ein Grund das System ab Epoche 4 auslaufen zu lassen und durch "richtige" Container zu ersetzen.


    Der Siegeszug der Übersee-Container verbreitete sich in den 70ern einfach so gut, daß der Bedarf für Mittel-Container schwand. Das war nicht geplant, sondern hat sich so ergeben und die Bahn hat auf die Veränderung der Nachfrage reagiert.


    Gruß,
    Ralf

  • Ein Problem war das ja nur in dem Sonderfall, dass ein Kunde erstmalig mit Behältern beliefert wurde. Sonst stand ja für jeden beladen angelieferten Behälter ein leerer beim Kunden auf dem Hof, der auf den Rücktransport wartete und vom Straßenfahrzeug auf dem Rückweg zum Bahnhof mitgenommen wurde. Ein morgens eingetroffener Tragwagen war somit in aller Regel noch am selben Tag für die Rückfahrt bereit, die Standzeiten waren also oft kürzer als bei vielen anderen Güterwagen.


    Schöne Grüße, Freddy

    Ich mache gern Kompromisse. Aber nicht beim Maßstab.

  • Danke allen für die interessanten Antworten.


    Dann sind ganz leere Wagen wohl äußerst selten unterwegs gewesen. Es gibt ja theoretisch drei mögliche Beladungszustände:


    - mit vollen Behältern
    - mit leeren Behältern
    - ganz ohne Behälter


    Die Aussage mit der abgeschalteten Bremsfunktion bezieht sich sicherlich nur auf die ohne Behälter fahrenden Fahrzeuge?!


    Herzliche Grüße
    Kallisto

  • Hallo in die Runde,


    Es ist keineswegs so, das die Seecontainer die pa-Behälter abgelöst haben. Wie der Name schon sagt, sind die Überseecontainer im Im-und Exportgeschäft eingesetzt worden, während die pa-Behälter für Inlandstransporte gedacht waren für kleinere Gütermengen als Komplettwagenladungen. Die reine Überseecontainer spielten und spielen im Inlandstransport keine Rolle, da sie, nach amerikanischer Norm gebaut, nicht europalettenbreit sind. Um diesen Mangel abzuhelfen entstanden vor allem die BDF-Wechselbrücken, die sowohl eine lückenlose Beladung mit Europaletten ermöglichten, als auch auf die Seecontainerzapfen der Tragwagen passten. Auch die DB stellte entsprechende 6- und 12m lange Binnencontainer in Dienst, später auch die HTG-7 Faltwandcontainer.
    Mit dem Entstehen der Containerbahnhöfe und deren Umschlagkränen konnten größere Gütermengen rationeller umgeschlagen werden als mit dem aufwendigerem pa System, das zum Schluss noch noch für wenige kleinere Kunden preislich interessant war. Auch die Güterstöme verlagerten sich, als Beispiel seien kleinere Brennstoffhändler ohne Gleisanschluß genannt, die mit der weiten Verbreitung von Heizöl nun mit Tankwaggon auf dem nächsten Freiladegleis bedient wurden anstelle von offenen pa Behältern.
    Ein möglicher Nachfolger des pa Systems hätte das ACTS Abrollbehälter Systems werden können. Aber dazu fehlte hierzulande der politische Wille mit Anschubförderung dieses System zu etablieren, im Gegensatz zu Schweiz.


    Viele Grüße


    Michael

  • Einen wunderschönen guten Abend



    .....von mir gibt es nur links und wenig Wissen!



    Da ganze Thema Pa Behälter ist schon ein sehr umfangreiches und dies auch über mehre Epochen hinweg. Auch kann man dies nicht so einfach auf einen Punkt bringen.



    http://www.thwoditsch.de/kbrf





    http://www.modellbahnfrokler.d…behaelter/html/index.html



    http://www.modellbahnfrokler.d…-behaelter.html#fahrzeuge




    Mit freundlichen Grüßen



    Lothar
    Spur Null Galerie aus Rheinsberg

    Edited once, last by Spur Null Galerie ().


  • Moin Lothar,
    schöner wäre, Du würdest den Beitrag verlinken, in dem der Anhang veröffentlicht wurde.
    Dann könnte sogar die dortige Diskussion mitgenutzt werden ...
    Schöne Grüße vom Oliver.

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