Hallo,
Als ich im vergangenen Herbst als vorgezogenes Weihnachtsgeschenk eine Spur 0-Startpackung von Lenz bekam, lagen Freude und Frust dicht bei einander. Freude, weil damit der Startschuß für den Einstieg in Spur 0 gegeben war, exakt 80 Jahre nach dem Beginn meiner Leidenschaft für die Modellbahn. Frust, weil mir beim Anblick der Lenz-Gleise schockartig klar wurde, daß ich bei deren Ausmaße und meinem Platzangebot meine bereits angedachten Anlagenpläne wohl kaum umsetzen könnte. Dabei hatte ich mich konzeptionell schon auf eine Rangieranlage festgelegt, nachdem das Rangieren bei meinen früheren Anlagen der kleineren Baugrößen wegen der damit verbundenen Unzulänglichkeiten doch etwas zu kurz gekommen war. Einen Vorgeschmack von besseren Rangiereigenschaften hatte ich schon durch geschenkte Märklin Minex-Fahrzeuge gewonnen, doch erhoffe ich von der Spurweite Null ein noch größeres Vergnügen.
Beim Rollmaterial wollte ich mich ohnehin auf kürzere Lokomotiven und Wagen beschränken, denn das Spiel mit großen Lokomotiven und langen Zügen hatte ich zu genüge in Spur H0 ausgelebt. Also galt es
„nur“ noch eine Lösung der Gleisfrage zu finden. Nur zur Anschauung, mit dem Gleismaterial von Lenz hätte ich bestenfalls eine Anlage mit folgendem Gleisplan realisieren können, der mich aber nicht
zufrieden stellte.
https://abload.de/image.php?img=anlagelenzpsknk.jpg][/url]
Doch dann fand ich in einem anderen Forum einen Bericht über eine recht ausgedehnte Anlage mit ETS-Gleisen und -Fahrzeugen, und ich begann zu vergleichen. Kleinster Radius bei Lenz 91,4 cm,
bei ETS 63,2 cm; Länge der Weichen bei Lenz 45,5 cm, bei ETS 24,0 cm. Die in Aussicht genommenen Lenz-Fahrzeuge sind aber geringfügig länger als die vergleichbaren ETS-Fahrzeuge. Blieb die entscheidende Frage, ob die Lenz-Fahrzeuge trotzdem problemlos auf ETS-Gleisen fahren können. Noch eine Anmerkung; Der Radius der gebogenen Gleise von ETS entspricht umgerechnet in etwa dem Radius des Märklin Industriebahngleises, auf dem die „meinen“ Lenz-Fahrzeugen analogen Märklin-Fahrzeuge einwandfrei fuhren. Um den Praxistest zu starten, habe ich mir einige ausgewählte ETS-Gleise schicken lassen und damit zu experimentiert. Die Ergebnisse waren grundsätzlich positiv, so daß ich mit der Anlagenplanung beginnen konnte.
Parallel zur Arbeit am PC habe ich mit aus Pappe zugeschnittenen 1:1-Gleisattrappen sofort die Machbarkeit meiner Anlagenentwürfe überprüft und konnte dabei auch gleich den Gleisbedarf ermitteln.
Hier nun der zur Zeit aktuelle Plan, der im Detail aber noch ergänzt oder geändert werden kann. Die Analgenmaße: Langer Schenkel 480 cm x 67 cm, kurzer Schenkel 270 cm x 74(106) cm.
https://abload.de/image.php?img=anlageetsz9jb4.jpg][/url]
Inzwischen habe ich schon der größten Teil der benötigten Gleise erhalten, einige Schlüselgleise stehen aber noch aus, so daß ich mit dem Anlagenaufbau noch etwas warten muß. Zum Schluß meines Berichts noch einige Anmerkungen zum Analgenthema: Endbahnhof an eingleisiger Strecke, vorgeschalteter multifunktioneller Betriebsbahnhof, Personenverkehr eingestellt, umfangreicher Güterverkehr infolge zahlreicher Ladestellen. Stationierung einer Köf im Endbahnhof, Güterzug-Bespannung und Rangierdienst im Betriebsbahnhof mit V20, V36 (fehlt noch), neuerdings auch V60; Breuer Lokomotor zum Rangieren im Industrie-Anschlußbereich. Die Güterwagen sind kurze Zweiachser (ex DRG und frühe DB). Für Museumsbahner gibt es noch die (vielgeschmähte) ex preußische T3 und die (dazu ja gar nicht passenden) ex bayerischen Nebenbahnwagen, für mich als Preuße in Bayern aber eine durchaus akzeptable Kombination.
Soweit ein erster Bericht. Wohlwollende Kritik ist erwünscht.
Schöne Grüße Reinhard