Nur eine Brücke – aber ein richtige im Modell

  • Liebe Nuller und Freunde des feinen Bleches,



    ich hatte ja schon ab und an mal einige Zeilen und Bilder in loser Folgeg gegeben. Heute nun mal ein kleiner bebilderter Baubericht dazu und was mich so umgetrieben hat.

    Vorab mal einige Grundgedanken zu einer Brücke:

    • ich hatte einen Abgrund von 60 - 70cm zu „überbrücken“ in Form einer Schmalspur- und einer Normalspurstrecke auf unterschiedlichen Ebenen
    • der liebe Markt gibt nicht viel her an Brücken, welche auch statisch im Modell in der Lage sind, eine Vorbildfunktion hätten übernehmen zu können
    • alles was es so gibt hat rein nichts von der Statik und Detaillierung her gesehen
    • ich wollte eine alte Bauart, sprich Fachwerk oder aber eine genietete Konstruktion
    • Steinbrücken schieden wegen der Bögen und dem verfügbaren Platz aus
    • die Brücke muss auf ein Modul von 1m Länge bei 60cm Tiefe passen


    Zunächst bitte ich vielmals, die Unordnung in der Umgebung zu entschuldigen, ist halt alles ne Baustelle :thumbup: also einfach das ab und an umher liegende Zeug ignorieren. :D

    Fündig wurde ich bei Krüger Modellbau, also ran ans Telefon und die Verfügbarkeit erfragt. Aber ich wollte diese Brücke haben!!! Per Telefon und Email erfolgten dann alle weiteren Absprachen, am Ende wurde es ein Prototyp, da bisher nur in N und H0 erhältlich. Kleinserienhersteller haben schliesslich kein riesiges Lager.

    Die Realisierung war nicht ganz einfach, weil doch wesentlich grösser als bisher und auch andere Lasten im Spiel sind. Da aber alles aus Neusilberblech besteht wird die Lötstation also ein wenig gequält werden müssen.


    Und dann kamen die ersten Teile an! Bitte die Bilder zur Vergrösserung einfach anklicken. :P
    Alles ist zur Arretierung steckbar mit Nasen zum Umbiegen, diese werden dann nach dem Verlöten verschliffen und verfeilt. Aber nun einfach Schritt für Schritt in Bildern:

    Hier wird die Falttechnik mit den nach unten in eingeätzten Langlöchern sitzenden Nasen deutlich:



    Hier mal zusammen gesteckt um zu sehen was wie passt. Auch wird das Prinzip der ganzen Brücke ersichtlich:





    Die Nasen werden unten durchgesteckt, die Bigeenden aufgefeilt oder mit dem Seitenschneider abgekiffen und nach beiden Seiten umgebogen:


    Dann jeweils verlötet und verschliffen, hier sind auch schon die Querspanten eingebaut und verlötet:


    Hier sind die schrägen Prallbleche zum Schutz der inneren Querspanten aufgelötet:


    Hier mal zur Anprobe die inneren Laufstege lose eingesteckt:


    Und dann gehts ans Löten...erstmal die Nietenbleche auf die Langträger auflöten. Wenn man sauber arbeitet ist das kein Problem:


    Dann die Zugbleche in Streifenform auflöten nach bekanntem Prinzip; einstecken, auffeilen, umbiegen und verlöten:


    Zum Spass mal längs über eine Brückenhälfte geschaut:




    DIe andere Hälfte haben die Geister inzwischen auf die gleiche Art gebaut 8o Hier mal zur Probe beide Hälften zusammengestellt!
    Das Ding ist ganz schön lang:


    Die später das Gleis aufnehmenden H-Träger und Abdeckbleche sind mal eingesteckt zur Anprobe:




    Inzwischen sind auch die Versteifungen der Diagonalverstrebungen für die Grundbaugruppen angekommen und eingelötet:


    Und dann kam die ganz unspektakuläre Brückenhochzeit, sprich beide Hälften wurden penibel ausgrichtet und zusammengeheftet und für den Erbauer gabs ein Glas Portwein :rolleyes: :


    Hier sind schon die weiteren Langträger-Zugbänder aufgelötet und die beiden H-Träger, wo später das Gleis aufliegt eingelötet:


    Jetzt gehts an die Nietenblechstreifen auf den Trägern und unterhalb der Langträger:


    Und die finale Lastprobe der halbfertigen Brücke, zunächst nur ne 94-er mal auf ein Stück Gleis draufgestellt:


    Die Decksttreifen mit Nietennnachbildungen werden aufgelötet:


    Da wo die eigentlich 3 Teile "zusammengenietet" sind gibts extra Zugverbände:


    Und auch die runden Brückenkopfenden erhalten ihre vorgebogenen Nietebnbleche:


    Und das ganze nochmal unten:


    Am Ende sieht die Seitenansiocht dann so aus; alles mit 4-facher Blechbeplankung wie beim Vorbild:




    Das grosse Ding wurde sodann an den Dreckecken mit dem Glasfaserradierer bearbeitet und mit einer Feile an den Kanten noch verputzt und hat ein heisses Bad in Waschmittellauge genommen - blitzeblank:




    Und hier mal am späteren Einsatzort zur Probe aufgestellt. Die Brücke liegt in einer leichten Steigung und läuft über eine Schmalspur- und Normalspurstrecke auf unterschidlichem Niveau:




    Dann gibts für die stabile Auflage noch feine Widerlager, je einmal fest und einmal auf Rollen aus Messingfeinguss:


    Und natürlich ist die Brücke noch nicht fertig! Hier die Teile für den einseitig angebauten Laufsteg mit Geländer:


    Und weitere Einzelteile fürs Geländer; auch das wird gefaltet unjd an einigen Stellen verlötet. Wie es sich gehört sind alles T- und L Profile:




    Ihr seht, es ist noch etwas Arbeit erforderlich, wie soll es auch anders sein im Modellbau. :thumbup: Noch auf dem Plan ist der Laufsteg mit einem richtig feinen Geländer, unten müssen noch Knotenbleche geätzt und aufgelötete werden und das ganze Ding muss noch Pfeiler erhalten und auf der anderen Seite Halter für 4 Drahtzüge...und ich muss mir noch einen Kopp machen über die Art und Weise der Lackierung ;( 8)

    Am Ende wird die Brücke ein Dreischienen-Gleis aufnehmen und zu meinem Schmalspurbahnhof und für die Normalspur in ein Industrieareal führen. Dort wird eine Menge Dreischinenegleis rumliegen...


    Am Ende kostet dieses wunderschöne Modell einer Brücke etwas Geld, so ist das nun mal bei Kleinserien aber dafür hat man auch nur Eine 8o Man sollte schon etwas Löterfahrung haben; ich habe alles elektrisch mit einer 80 Watt Lötstation und säurefreiem Lötwasser bei 380 - 420 Grad gelötet. Zum Spass habe ich die 3kg schwere Brücke aufgebockt mal mit einem 5kg Gewicht in der Mitte belastet - ohne dass sich die Brücke auch nur einen Zehntel Milimter druchgebogen hat!


    Laut Hersteller Krüger Modellbau kann diese Brücke auch in einer um 1/3 gekürzten Variante gefertigt werden. Fragen kostet ja nix, wer also Bedarf an einer richtig schönen und hochdetailierten Brücke hat... siehe Internet.


    Ich werde natürlich über den weiteren Bau hier berichten.


    Grüsse aus dem Sandkasten Brandenburg,
    Dirk

  • Hallo Dirk,


    ich bin begeistert, mir geht das Herz auf! Endlich sieht man eine weitgehend vorbildgerechte Stahlbrücke; die wenigen Abweichungen von den Regeln wird man später kaum noch sehen, Laien bemerken sie ohnehin nicht! Diese Modellbaukunst sieht man viel zu selten und steht z. B. dem Bau einer Messinglok nicht viel nach! Das wird sicher der Knüller auf deiner Modulanlage!


    p.s.: Vorsicht beim Einbau der Lager: die Festlager mit den Rippen in Längsrichtung!


    Anerkennende Grüße!
    Reinhold

  • Hallo Reinhold und alle Feinblechner :thumbup: ,
    erstmal vielen Dank für die Grünen, ich werde auf jeden Fall auch noch weiter berichten.
    Reinhold, vielen Dank für die Tips zu den Widerlagern, ich habe schon an den Vorbildfotos recherchiert aber nichts zu den Festlagern gefunden.
    Genau für sowas ist ein Modellbauforum da ...


    Viele Grüsse,
    Dirk

  • Hi Thomas und Mitlesende,


    naja, es ging zwar weiter aber an aneren Stellen. Schattenbahnhof, dessen Zufahrt, die Überwachungstechnik im Untergrund....

    Eigentlich müsste ich die Elektrik für die Schattenbahnhofseinfahrt machen, habe aber erstemal das Überschneidungsbauwerk in der Brückenzufahrt gebaut. Genau zwischendirn verläuft natürlich eine Modultrennung, was den Aufwand und die erforderliche Stabilität faktisch verdoppelt. Muss mal Bilder davon machen...


    Die Brücke harrt noch ihres Aussengehsteiges mit Geländer, muss dann auch lackiert werden und einges an Kleinkram muss noch ran und am Ende auch noch die Strecke darüber. Weil dazu sind ja Brücken am Ende da. ;(


    Gruss, Dirk

  • Guten Abend,


    iange ist es her, genaugenommen Dezember 2019, als der Brückenbau begonnen wurde... es gab noch keine Viren auf der Welt....kein Theater bei einer Grippe ... 8)


    Nun ja, ich wollte ein wenig weiter berichten. Der Brückenbau der Vorbildbrücke aus dem Höllental von Krüger Modellbau ging insoweit weiter, als ich nun vorbildwidrig ein Dreischienengleis auf der Brücke verlege und nun einen 3. Träger wegen der Lastverteilung brauchte. Kurzum, die Tonnenlast der Schmalspur ist wesentlich geringer, daher reicht auch für diese 3. Schiene ein schwächeres H-Profil aus. Also abgelängt, ausgerichtet und eingelötet.



    Sodann wäre nur noch die Zufahrt auf die Brücke zu bauen ABER: zwischenzeitlich habe ich ja ein Überführungsbauwerk geschaffen, um die platzbedingt etwas enge Durchfahrt der Vollspur an der Wand zu tarnen. Das allein rechtfertigt nun wiederum kein soches Bauwerk, also wurde nach einem wahren Grund gesucht und es entstand der Gedanke, vor der Brücke eine Strecke der Schmalspur aus dem Dreischienengleis anzweigen zu lassen. Dahinter ist zwar Wand aber es könnte ja die Strecke weitergehen....der Posten von Real macht sich da auch ganz gut auf dem Hügel und nun baue man mal einfach eine Weiche ein und fertig - so der Plan.



    Und jetzt das ABER: Steigung in einem engen Radius gelegen und unmittelbar auf einer Modultrennkante am Weichenende und dann auch noch die Ausrundung aus der Steigung auf die Brücke. Der Unterbau für die abzweigende Strecke war schnell gebaut, eine Weiche im Radius aufs Trassenbrett aufgezeichnet und dann mal überlegt, wie das nun zu machen geht. Beim Einschleifen des Übergangs dämmerte es mir dann langsam von wegen Weiche in Steigung und in Ausrundung Brechpunkt zur Brückenzufahrt, dann alles noch in leichter Drehung der Innenneigung im Radius - das kann ja was werden.

    Also erstmal einen Weichenunterbau aus 2mm Hartpappe (erforderlich zum Höhenausgliech der Hassler-Holzschwellen zur Höhe der Schwellen aus kupferkaschiertem Material, steht alles auf dem Zettel im nächsten Bild ;-)) ausgeschnitten, Schwellen abgelängt und die Weiche als Aussenbogenweiche r=900 mit Abzweig 0e aus Dreischienengleis 0/0e aufgezeichnet und aufgeklebt. Dann mal so ganz locker von unten und der Seite draufgeschaut:




    Jetzt wirds interessant:




    Gut, soweit auf die Länge gesehen wohl beherschbar aber damit muss der Brechpunkt Übergang Steigung auf die Brücke nachgebessert werden. Um nun Fahrzeugen einen entgleisungsfreien Übergang zu ermöglichen sollte man den Brechpunkt so lang wie möglich ausrunden, sonst kommt es unweigerlich zum Aufklettern des ersten Radsatzes und der zwangsläufigen Entgleisung. Einzige Möglichkeit daher, die Ausrundung muss bis auf die Brücke gezogen werden. Dazu soll die Brücke, da ja auch noch nicht fertig und unlackiert, noch herausnehmbar bleiben. Also auch das Gleis auf der Brücke sollte noch abnehmbar bleiben.

    Einzige Lösung war die Anfertigung von Schwellen in entsprechend abgestufter Dicke von der Weiche bis auf die ersten 4 Schwellen auf der Brücke. Damit zieht sich die Ausrundung noch gut weitere 25cm. Also Verwendung Holzschwellen verworfen, wäre ja uach zu einfach gewesen und Schwellen geschnitten, eine Doppelschwelle angefertigt und aufgeschraubt, aufgelegt, getestet mit dem Stahlineal und geschliffen geschliffen geschliffen...

    Das hier geht so nicht:



    Hier mit teilweise eingeschliffenen Schwellen, nicht zu vergessen, da wo die Weiche endet liegt eine Modultrennung:





    Am Ende kamm das dabei heraus, schon besser als am Anfang gedacht:





    Soweit der Istzustand, die Beschwerung des Schienenprofils von Henke soll es nur leicht nach unten drücken, um seiner Biegeunwilligkeit entgegen zu wirken. Ich werde mich nun an den Bau der Weiche machen und weiter berichten.


    Gruss, Dirk

  • Und dann kam die ganz unspektakuläre Brückenhochzeit, sprich beide Hälften wurden penibel ausgrichtet und zusammengeheftet und für den Erbauer gabs ein Glas Portwein :rolleyes: :

    Hallöle Dirk,


    dann trink mal gleich noch ein Gläschen Portwein für mich mit - ich stoße mit Dir auf die Super-Brücke an und zur Brückenhochzeit…. Klasse :thumbup: :saint:


    Upps, ich sehe gerade, dass die ja schon lange vorbei ist. Gilt aber trotzdem noch nachträglich.

  • Moin,


    das Wetter zwingt Einen förmlich in die Werkstatt, hat ja auch was ^^


    Eigentlich wollte ich euch nicht mit jedem Bauschritt nerven aber mir war es wichtig, gerade über solche Ausrundungen und die Möglichkeit auch auf wenig Platz soetwas betriebssicher zu bauen teilhaben zu lassen. Ich habe hier im Forum und bei einem gewissen Videodienstleister so einige schräge Übergänge Gerade/Neigung mit teils abenteuerlicher Gleislage gesehen. Insbesondere die Neigung von Gleisen im meist engen Radius bei kleineren Anlagen in Steigung oder Gefälle sich nach Innen verdrehen zu wollen wird oftmals nicht ausreichend gewürdigt. Das mag dann bei gefederten Loks und oder solchen Fahrzeugen mit Dreipunktauflage nicht wichtig erscheinen, spätestens bei einem Wagen mit festem Radstand im Rahmen wirds dann aber spannend.


    Ob meine Rechnung aufgeht und sich der nicht geringe Aufwand lohnt wird sich dann noch zeigen 8) ^^ Ich werde berichten...


    Gruss, Dirk

  • Guten Abend,


    nachdem ich vorn ein paar Tagen meine strategische Gedankenwelt bezüglich der Brückenzufahrt nebst Tarnung misslicher Stellen offengelegt habe gings ein wenig weiter. Ich sage es mal so; ein einfaches Gleis wäre einfacher gewesen aber was solls.... die erste Schiene, hier die innere, wurde aufgelötet. Ich habe dies ohne jeden Zwang auf das Profil ausgeführt, was zur Folge hatte, dass ich die Schwellen des Dreischienengleises vor der Weiche später unterfüttern musste.



    Vorher waren die Holzschwellen zu beschnitzen, ist ja schliesslich ein altes Industrieglies mit Schmalspurschiene dazu. ;) Es wurde alles in der Luft hängen gelassen, 2-3 Zehntelmillimeter waren auszugleichen, vorher aber musste die äussere Schiene noch gebogen werden. An derem anderem Ende schliesst gleich der Abzweig der Schmalspur an, auch hier wieder mit Ausrundung, was ein Schienenstück erforderlich macht. Auch das wurde ohne weiteren Zwang nur am Ende mit sanftem Gewicht belastet eingebaut.


    Hier nochmal aus einer beseren Perspektive:




    Zwischenzeitlich habe ich mir ein paar Holzschwellen für 0e aus den vorhandenen HasslerSchwellen geschnitzt, sprich die in der Lehre gebohrten Schwellen einfach abgesägt. Aussderdem wurde die innere 3. Schiene gebogen und eingepasst, die Stellschwele angefertigt nach bewährter Methode, einfach aber solide. Und natürlich wie schon vom Weichenbau bekannt die Platten unter den Herzstücken angefertigt.





    Hier schon im eingebauten Zustand mit Ausparung für die Weichenzunge und aufgeklebten Schwellen fürs abzweigende Schmalspurgleis. Soiwe mit den weiteren Platten für die 2 erforderlichen Herzstücke. Als letzten Job habe ich gestern noch spät abends mit einer feinen Spritze aus dem Medizinbereich und dünner Kanüle verdünnten Weissleim unter die Horlzschwellen des Dreischienengleises gespritz, sodass alles über Nacht gut trocknen konnte und ich ein fset liegendes Gleis habe. Der Plan hat funktioniert :) morgens war alles trocken und fest, der Kleber hat schön die Lücken unter den Schwellen ausgefüllt.




    Der momentane Iststand gibt dieses Bild wieder; als nächstes liegt die 2. Schiene des Abzweiges bereit, die braucht aber noch ihre Beispitze zum Herzstück und die richtige Länge und eine Biegung in Form einer Wölbung...




    Auf dem letzten Bild sieht man nochmal die leicht prekäre Einbausituation. Keine Ahnung was sich der Erbauer dabei gedacht hat, das Gelände so dämlich anzuhäufen...


    Zwischenzeitlich erfolgten Rolltests mit diversen Wagen der Vollspur und der Normalspur und es hat sich bisher gezeigt, dass die Mühen und damit verbundene Zähigkeit des Vorhanes gelohnt haben. :) :) :)

    Eigentlich wollte ich noch einen Fahrtest mit einer Lok machen aber die Ecos meldete sofort nach dem Hochfahren eine Kurzschluss. Lag also irgendwo mal wieder etwas aus Metall über einem Gleis, nö. Nach einigem Grübeln fiel mir dann ein, dass der Versuch ins Wasser fallen musste, weil der Bauleiter ja die Kupferschicht der Schwellen noch nicht getrennt hat...also nix mit fahren, weiterbauen. Nach meinem inneren Zeitplan wollte ich allerdings längst mit einer kurzen Rangierabteilung auf der Brücke stehen 8) Aber der ganze Kleinkram am Rande frist ganz schön Zeit- trotzdem macht das Ganze gerade wegen der so garnicht alltäglichen Einbausituation viel Spass und fordert das Hirn so richtig.


    Weiter gehts...


    Gruss, Dirk

  • Hallo Dirk,


    warum hast du das Schmalspurgleis nicht auf die andere Seite gelegt?

    Dann bräuchtest du keine verstellbare Zunge.

    Meinen Nutzernamen habe ich von jk_wk geändert auf 0topia, weil ich zeigen möchte, dass mein Traum von meiner Spur 0 Anlage keine reine Utopie ist, sondern Stück für Stück in Erfüllung geht.


    Gruß aus dem Bergischen Land

    Jürgen (K)


    Nicht grübeln - mach es einfach, aber mach es einfach


    In meinem Vorstellungs-Thread habe ich Verweise auf meine bisher im Forum veröffentlichten Projekte hinterlegt.

  • Hallo Jürgen,


    das wäre doch langweilig ;) ne ich müsste dann auf der anderen Seite der Brücke erneut die Seite wechseln, da die Schmalspur an der ersten Weiche mit nach rechts abzweigt. Auch komme ich im Vollspurgleis schon an der inneren Schiene mit der Schmalspur raus, das wären sonst 2 unnötige Seitenwechsel.


    Gruss, Dirk

  • Guten Abend die Herren,


    es fehlt noch der weitere Werdegang auf dem Weg zur Brücke und natürlich auch einige Fahrtests, das ich nun nach 3 Jahren seit Beginn der Brückenbauarbeiten auch endlich mal drauf und drüber fahren wollte. Und das nun unbedingt...

    Es ging also weiter mit den einzeilnen Teilen für die Weiche und der Anpassung an die örtlichen Gegebenheiten, sprich die heftige Steigung hinauf zur Brücke in einer engen Kurve gelegen mit daruf befindlicher Weiche für die Schmalspur waren zu so hinzubekommen, dass man am Ende auch drüber fahren kann ;)

    Hinzubekommen ist dabei, dass 2 Spurweiten mit ansich unterschiedlicher Gleis- und damit auch Radsatzgeometrie irgendwie sicher befahrbar sein sollten. Es ging also weiter mit einer Zwischenschiene und den beiden weiterführenden Schienen des Dreischienengleises.







    Nachdem das soweit funktioniert hatte war nur noch die Weiche mit weiteren Schienenstücken zu vervollständigen, die Stellschwelle anzufertigen und die Weichenzungen zu schleifen und einzubauen.




    Nun kamen die Radlenker an die Reihe, 0 mit einem grösseren Massabstand als 0e aber am Ende sollen ja auch die 0e Fahrzeuge noch fahren können. Sieht schon langsam aus wie eine Weiche ;)



    Erste Tests zeigen aber, das durch die grösseren Masse der 0 Radsätze Probleme an der Weichenzunge auftauchen, die ich vorher so nicht bedacht hatte. Also musste ein "Hilfsradlenker" eingebaut werden. Nicht schön aber durchaus auch beim Vorbild anzutreffen. Und dann wurde gefahren :S :S



    Am Ende steht nun noch aus, dass dieser enge Radius beim Vobild eine innenliegende Radlenkung als Entgleisungsschutz erhalten muss. Somit brauche ich nun noch eine Zwangsschiene, welche aber nur Atrappe ist zur Vervollständigung. Dann kann auch der kurze Hilfsradlenker wieder raus und durch die Zwangsschiene ersetzt werden. Im Bild habe ich nur das Profil erstmal gebogen, da ich mir über die Art des Einbaus erst noch Gedanken machen muss. Aber erstmal ein Bild einer wunderschönen Brücke mit einem Dreischienengleis drauf 8) und einige Bilder zum Beweis der Befahrbarkeit mit Kö und T3 für den Anfang.




    Ups, die Kö ist kaum zu sehen :D







    Sobal die Zwangsschiene eingebaut ist werden auch grössere Kaliber mal auf die Brücke geschickt, mal sehen was so durch die engen Radien passt. Am Ende ist es ein Industrieanschluss mit wenigen Fahrzeugen und kurzen Loks mit max. 3 Achsen, das sollte ausreichen.

    Und die Tests für die Schmalspur stehen noch aus, dafür müssen erst noch einige Trennungen an den 2 Herzstücken erfolgen und einige Kabel angeschlossen werden.

    Für die Vollspur kann ich sagen, dass sich der doch beträchtliche Aufwand gelohnt hat, in langsamer Fahrt gab es keine Entgleisungen und es ist schon schön, nach so langer Zeit endlich auch auf dieses Bauwerk fahren zu können. Bilder der Schmalspur folgen nach hoffentlich erfolgreicher Betriebsaufnahme, dann auch mit Zwangsschiene.


    Gruss, Dirk

  • N Abend,


    jetzt gehts aufwärts oder anders ausgedrückt, die Brückenauffahrt nebst Weiche ist endlich fertig und konnte umfangreichen Tests unterzogen werden. Kleinere Nacharbeiten an den Radlenkerabständen waren noch erforderlich, es sollen ja sowohl 0 als auch 0e Modelle das selbe Gleis nutzen können und das möglichst betriebssicher. Gleichzeitig wurde der Gedanke einer inneren Zwangsschiene umgesetzt. Diese wurde mit einem etwas grösseren Abstand von 2,3mm an die zugehörige Schiene genagelt und teilweise an erforderlichen Stellen gelötet. So klemmen die 0 Radsätze nicht im engen Radius aber trotzdem haben sie auch eine Zwangsführung. Aber seht selbst:




    Hier mal eine Nahaufnahme der Zwangsschine mit T3 :D



    Nachdem die Vollspur erfogreich den Berg erklommen hat war noch die Schmalspur dran. Als dicktes Baby mit festem Radstand, also ohne die Möglichkeit des Höhenausgleichs im Rahmen mit fest gelagerten Achsen war eine sächs. VIk als Testkandidat genau richtig. Vorher mussten noch diverse Trennschnitte um die beiden Herzstücke herum eingebracht werden, was nachsich zog, dass ich nun auch noch einige Kabel ziehen musste ...und die Verankerungen der Schienen an den Modultrennkanten mussten noch auf ihre Stifte gelötet werden. Aber dann:




    Alles was Räder hat kann jetzt da hoch fahren :) :) :) also wurde auch die auf diesem Industrieglies mit leichtem Oberbau ansich nicht zulässige 64 mal auf die Brücke gefahren. Und hier ein Kompliment an Lenz, auch die 64 kommt durch den engen Radius kleiner als 914mm ohne jedes Klemmen durch - das Beweisfoto:



    Und das galt es zu bewältigen:



    Hier noch einige kurze Beweisvideos:


    20220206_190334
    This is "20220206_190334" by D. Kindermann on Vimeo, the home for high quality videos and the people who love them.
    vimeo.com


    20220206_191615
    This is "20220206_191615" by D. Kindermann on Vimeo, the home for high quality videos and the people who love them.
    vimeo.com


    20220206_194523
    This is "20220206_194523" by D. Kindermann on Vimeo, the home for high quality videos and the people who love them.
    vimeo.com


    Es werden nur kurze Fahrzeuge verkehren, vielleicht auch mal eine 64 wenn die anderen ausgefallen sein sollten und auch eine 94 werd ich mal testen 8o Nun sind noch viele winizige Löcher zu bohren und die Schienennägel einzusetzen und ein Weichenantrieb nebst Laterne muss noch montiert werden. Dann ist dieser doch sehr schwierige Teil auch erfolgreich abgeschlossen.

    Als Resümee lässt sich sagen, dass die möglichst lang gestreckte Ausrundung und penible Genauigkeit auch soetwas möglich machen. Wobei ich vorher erheblich mehr Probleme erwartet hatte und mir nicht sicher war, ob das ganze fahrbar sein wird...noch klemmen einige wenige Wagenradsätze, meist aber, weil das Radsatzinnenmass nicht der Norm entspricht aber das werde ich noch ändern.


    Gruss, Dirk

    Edited 3 times, last by Fritze: Warum sagt mir denn keiner, dass ich die Auffahrt nur mit einem F geschrieben habe.... ;-) ().

  • Hallo allerseits,


    es stand noch der obligatoirsche Brückenbelastungstest für die schöne Brücke an. Der Fahrwerg ist für leichtem Oberbau ertüchtigt, soadass ansich bei 12t Achsdruck Schluss sein sollte. Wenn nun aber mal alle leichten Fahrzeuge mit 2 und 3 Achsen durch Schaden ausgefallen sein sollten muss auch mal eine T16.1 ran. Und das was ich nicht für möglich gehalten habe funktioniert ohne jedes Problem - auch die Lenz`sche 94.5 fährt anstandslos durch den Radius kleiner R1 (so um r=850mm) mit Zwangsschiene. Das spricht sehr für das Fahrwerk der Lenzlok.


    Aber nun zum Thema; hier bekommt der Begriff Steilstreckenlok seine wahre Bedeutung:




    Natürlich hat die 94.5 eine Gegendruckbremse ;) Zusammen mit der T3 wurde dann die Belastungsprobe durchgeführt.




    Und dann kam noch eine dicke 44 auf die Brücke, auch sie fuhr aus eigener Kraft den Berg hoch und auch wieder runter.




    Die Brücke hat keinen Zehntelmillimeter nachgegeben, darauf einen Portwein! Lastprobe bestanden :S


    Bevor es nun aber oben mit dem Industrie- und Schmalspurteil weitergehen kann muss ich eine Etage drunter noch einen kleinen Schattenbahnhof mit 4 Gleisen für die Schmalspur mit einer Drehscheibe (16m Scheibe von Fleischmann H0) einbauen. Erst dann kommt oben der Deckel drauf und die Gleise können verlegt werden.


    Gruss, Dirk

  • Hallo Ralf,


    jawoll, ohne zu mucken. Natürlich schön geruhsam aber auch hier ist im Fahrwerk noch Seitenspiel vorhanden und Dank Achsfederung kein Problem. Nur die Stangenschutzrohre habe ich weggelassen ;) Aber es sieht nicht wirklich schön aus.


    Gruss, Dirk

  • Hallo Dirk,


    schön, dass Du in dem Gleisbogen die Zwangsschiene angebracht hast. Aber auch die Gleise auf und unter der Brücke müssten noch mit Zwangsschienen (hier beidseitig) ausgerüstet werden. Machst Du das noch?


    Mit freundlichen Grüßen

    Roland

  • Hallo Roland,


    auf der "Stahlbrücke" in der Geraden ansich nicht notwendig aber schon weils toll aussieht werde ich zumindest an der 0/0e gemeinsamen inneren Schiene ein Winkelprofil als Zwangsschiene anbringen. Bin gerade dabei zu recherchieren, welche Varianten das Vorbild auf untergeordneten Gleisen so hatte.

    Und du hast vollkommen Recht, auch unter der Brücke müssen beide Geise Zwangsschienen erhalten. Zumal auch hier alles in einer Steigung/Gefälle liegt.


    Gruss, Dirk

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