Neue Laufwerke - gefederte Achslager

  • Hallo,


    ja, der Freitag war wohl ein recht freudiger Tag - auch für mich ;)


    Aber der Reihe nach:
    Nachdem ich mich an anderer Stelle mal - sagen wir - zum "Umgang mit geistigem Eigentum" zu Wort gemeldet habe, fand ich es an der Zeit, selber aktiv zu werden.


    Mein Wunsch war und ist es, für möglichst viele Spur 0 Waggons gefederte Achslager zu realisieren. Es gibt viele Fahrzeuge, denen es nicht nur aufgrund ihres Gewichtes (Lenz) "gut tut" Auch andere Fahrzeuge (Brawa, Kiss Ommi) haben es aufgrund ihrer Filigranität "verdient" noch eine fahrwerkseitige Aufwertung zu erfahren. Immer getreu dem Motto: alles kann - nichts muss.
    So traf - nach einer längeren Vorlauf- und Planunsphase - am Freitag die erste Sendung mit Probeabgüssen für zunächst Lenz Fahrzeuge mit Gleitlagern ein.



    Der beauftragte Konstrukteur hat eine tolle Arbeit geleistet!!! Der Zusammenbau erweist sich aufgrund seiner hervorragenden Arbeit als problemlos. Die einzige Herausforderung findet sich im Trennem und Versäubern der Gusskanäle bzw. Stellen.


    Die Maße sind so bedacht, dass selbst nach der Lackierung genügend "große" Spaltmaße für Einbau bzw. Funktion sein können. Erinnert mich schon ein wenig an "plug & play" :)





    Im zunächst provisorisch eingestecktem Zustand






    Die Feder ist hier noch nicht die finale Version.





    Ein Vergleich zwischen lackierter "Ursprungsversion" - "neu" und Lenz Bauteil (ohne Rastnasen) offenbart die Unterschiede




    Für Ende 2019 /Anfang 2020 sind für Lenz Gw noch Rollenlager sowie Laufwerke für Brawa Fahrzeuge + den Kiss Ommi anvisiert
    In Menden 2019 werden die jetzt abgebildeten Laufwerke in Natura zu sehen sein. Bis dahin steht auch der Preis hierfür fest.



    Herzliche Grüße
    Andreas

  • Hallo Holger,


    ja, das war ich auch - sehr sogar ;)


    So habe ich heute mal auf die Schnelle einen (vermutlich nicht repräsentativen) kleinen Testaufbau
    gemacht.


    Auf einem Stück Gleis wurden auf jedes Profil, ein 1,5 mm hohes + kantiges Messingstück aufgelötet. Dies sollte eine (übertriebene) Modul- bzw. Segmentkante simulieren.


    Teilnehmer - 2 Lenz X05 Waggons. In den folgenden Filmen /Versuchen ist der jeweils 1. Waggon original. Im 1. Film hat der 2. Waggon gefederte Achslager und Lenz Räder. Im 2. Film ist er mit 3,5 mm FREMO Radsätzen ausgestattet. Die Haltebleche sind nur am Rahmen eingesteckt und noch nicht geklebt. Kann mich noch nicht entscheiden welcher Waggons das erste "Umbauopfer" wird :) Die Federn sind dabei - wie erwähnt - noch ein Provisorium.


    1. Versuch: Original vs. gefederte Achslager mit Lenz Rädern


    2. Versuch: Original vs. gefederte Achslager mit FREMO 3,5 mm Rädern


    Wer die Filme mit Sound anschaut wird vermutlich auch akustisch einen Unterschied feststellen ... .


    Vielen Dank für Eure Rückmeldungen in jeglicher Form!! Freut mich, dass nicht nur ich an so etwas Spass und Freude habe!!



    Herzliche Grüße
    Andreas

  • Hallo Andreas,
    das ist schon grosse Klasse ! Aus meiner Sicht lohnt der Aufwand auf jeden Fall, schon wegen der höheren Fahrzeuggewichte gerade bei den ansonsten gut laufenden Lenz Wagen. Ich habe unter Verwendung von leider modellbahnüblichen Radien (bei mir Lenz R2) unbedingten Bedarf an besser laufenen Wagen.
    Insbesondere die durch eine Abfederung mögliche permanente Allradauflage ist einfach durch nichts zu ersetzen. Hut ab ... :thumbup:


    Viele Grüsse,
    Dirk

  • Schöne Teile, zweifelsohne! Aber mich würde mal interessieren, wie groß der Umbauaufwand ist! Die Schakenköcke und die Federn scheinen einfach auszutauschen zu sein, aber wie geht das mit den Radsatzhaltern? Müssen die Austauschteile eingeklebt werden?


    Fragender nicht minder freundlicher Gruß
    EsPe

  • Hallo espe???


    gemach, gemach - in der Ruhe liegt die Kraft!!


    Lies doch bitte den Eingangsbeitrag.
    Am Freitag trafen die ersten abgebildeteten Teile ein. Samstag + Sonntag
    stand basteln und Vorstellung an. Heute ein wenig testen. Und Du möchtest jetzt schon eine
    genaue Bastelanleitung?


    Im Übrigen wird Deine Frage auch im zweiten Beitrag bereits angesprochen. Nicht nur Bilder gucken ;)


    Also - step-by-step in den nächsten Tagen, wie Zeit ist. Dies ist nur mein Hobby, für das ich mir die
    Zeit nehme. Das Tempo gebe ich vor :-))


    Herzliche Grüße
    Andreas

  • Hallo fredduck,


    nur ruhig, Brauner, ich wollte Dich nicht hetzen, aber ich hatte diese Fragen. Eine komplette Bauanleitung habe ich übrigens nicht gefordert. Das mit dem Einkleben habe ich tatsächlich überlesen, da habe ich schnell die Videos geguckt - danke für den Hinweis. Also sind die Lenz-Radsatzhalter wohl auch eingeklebt und müssen rausgebrochen werden?


    Mir stellt sich auch noch die Frage, wie der Betrieb mit den gefederten Achslagern und der NEM-Kupplung funktioniert? Diese Kupplung ist sehr empfindlich, was Abweichungen von der Höhe angeht. Hast Du diesbezüglich schon Erfahrungen gesammelt? Falls nicht, warte ich gerne, bis Du welche hast... ;):D8)


    Freundlicher Gruß
    EsPe

  • Moin allerseits,

    Also sind die Lenz-Radsatzhalter wohl auch eingeklebt und müssen herausgebrochen werden?

    NEIN, die Lenz-Radsatzhalter sind NICHT eingeklebt, sondern nur gesteckt (mit Rastnasen).


    Gruß
    Jürgen M.

    Generaldirektion der REEB

  • Hallo zusammen,


    nachfolgend einige Hinweise zum Aus- und Einbau der Steckteile bei den Lenz Fahrzeugen.
    Lenz hat sich zum Glück bei den Blenden der Achshalter für ein Standart-Einbaumass entschieden. Auch die Art wie sie "gesteckt" sind, ist bei den meisten Fahrzeugen gleich.


    Die Grundform stellt sich wie folgt dar:




    Bei den Waggons mit einem "Fahrzeugboden" sieht es in der Regel wie folgt aus, die Kreise markieren den Sitz der Rastnasen.




    Mit Hilfe eines kleinen Schraubendrehers o.ä. lassen sie sich die Nasen leicht zur Seite drücken




    Sind die Steckteile entfernt ist der Einbauort frei. Zu sehen ist die Führung, in die das Achshalterblech nach der Lackierung z.B. mit 2-K Kleber eingeklebt wird. Bei der Verwendung von Lenz Radsätzen ist durch Farbe und Kleber auf eine Isolierung zu achten, da diese Radsätze nur einseitig isoliert sind. Werden Radsätzen mit Kunststoffisolierbuchsen in beiden Radscheiben verwendet, entfällt diese Umsicht.





    Momentan benutze ich ja noch die Federn aus meinem Fundus. Später wird die Verwendung einer Feder aber ähnlich sein können:
    Die Feder könnte entsprechend ihrer Verwendung (womit ist bzw. wird der Waggon beladen - schwer oder leicht) in der Länge angepaßt werden. Hier habe ich die Feder mal um 4 "Wicklungen" gekürzt - 2-3 wären auch ausreichend.




    Das Ergebnis - in diesem Fall unbeladen - sieht wie folgt aus: Das Achslager ist etwas "eingetaucht", es "schwimmt" quasi im Achshalterblech und der Wagen hat einen ruhigen "weichen Lauf". Dies könnte für einen leichten geschlossenen Wg Anwendung finden.



    Eine ungekürzte Feder ergibt unbeladen diese Ansicht - das Achslager "liegt" auf dem Achslagerverschluss, die Zuladung könnte dadurch höher sein ... . Im Ergebnis fält die Federung dann "härter" aus. Der in den Videos gezeigte Waggon mit "Federung" hatte z.B. auf der "linken Seite" lange Federn und rechts gekürzte Federn eingebaut bekommen.




    Wer seine Waggons nicht zum Altern oder anderen Umständen vom Aufbau trennen möchte, hat auch die Möglichkeit die Lenz Teile wie folgt auszubauen: Mit einem Schraubendreher zwischen Federpaket und Rahmen gehen, die breite Spitze vorsichtig drehen und so das Kunststoffteil aushebeln





    - darauf achten, dass etwas (Pappstreifen o.ä.) unter die Druckstelle am Rahmen gelegt wird ;)


    Beim Ommr33 ist das originale Lenz Teil wohl den baulichen Gegebenheiten des Modells angepaßt worden. Die Schakenböcke fallen kleiner aus als für 1:45 nötig. Hier ist für Puristen kreative Nacharbeit angesetzt, vielleicht in Fom von Kunststoff Profilen, die eingeklebt werden, um die neuen Schakenböcke zu "stützen" ;)






    Auch einen Otmm61 habe ich mal vorab zur Probe seiner Kunststoffteile beraubt - auch sehr easy zu machen. Das hiefür nötige und vorbildgerechte Austausch-Bauteil ist noch in Planung und erscheint zu einem späteren Zeitpunkt.






    Für die, die nun meinen "alles zu Aufwendig und Umständlich und überhaupt ..." - habe ich eine Alternative entdeckt.
    Die Lenz Kunststoffteile lassen sich auch auseinanderbauen ... . Na, wer bekommt sie beweglich hin ;)





    Die zwei bisher fertigen Laufwerke werden in Menden am Stand von Herrn Petau vorgestellt. Dort gibt es auch alle weiteren Informationen hierzu. Ich ziehe mich nun vorerst zurück, da es noch einiges zutun gibt. Wir sehen uns in Menden! Bis dann!



    Herzliche Grüße
    Andreas



    P.S.:
    Noch eine Anmerkung zur Verwendung mit der "NEM Kupplung":


    Natürlich ändert sich die Höhe des Waggons zur Schienenoberkante - ganz wie beim Vorbild mit beladenen und unbeladenen Waggons.
    Auch ändert sich ja gegenüber dem Originalzustand der Abstand zwischen Federpaket und Achslager.
    Dies kann ich beinflussen - wie oben beschrieben.


    Als kleine Orientierung sind hier die beiden X05 gezeigt. Der linke Wg hat leider die für ihn nicht gedachten Schaken angebaut bekommen, was aber der Funktionsdarstellung keinen Abbruch tut - aber bevor jetzt jemand moniert ... sei es der Korrektheit angeführt.
    Der linke Waggon wieder mit gekürzter Feder, da unbeladen - der rechte Wg ist original. Als sichtbare Orientierung dienen die Höhen der Pufferteller



    Versuche mit der Lenz Kupplung unternehme ich grundsätzliche keine, da ich vorbildorientiert bin und somit keine verwende. Das es mit ihr trotzdem funktionieren kann, ist dann ein netter "Nebeneffekt" :)

  • Hallo,


    die ersten Rückmeldungen zeigen, dass durchaus ein Bedarf für solche Umbausätze besteht. Somit sind nun die nächsten Konstruktionen für weitere Lenz Laufwerke fertig gestellt. Sie geben einen ersten Ausblick für 2020.
    Es müßten damit - eigentlich - ab 2020 für alle Lenz Fahrzeuge gefederte Achslager realisierbar sein.


    "Eigentlich" meint - wenn Ihr noch ein Laufwerk an einem Lenz Fahrzeug in Eurem Bestand seht, dessen LW Teile hier noch nicht aufgeführt sind, schickt mir bitte eine PN. Nicht damit gemeint sind Teile, die in einer anderen "Kombination" zu finden sind wie z.B. Achslagerverschlüsse oder das LW 8 als eine Epoche IV Ausführung mit Rollenlager. Dies könnte später z.B. die Bezeichnung "LW 8.b" bekommen... .


    Spannend wird noch die Umsetzung der Stromabnahme bei den LW für Fahrzeuge mit Beleuchtung werden … . Eine Vorgabe meinerseits wird es nach derzeitigem Planungsstand nicht geben. Wenn jemand eine Idee hierzu hat – bitte auch PN oder per freduck3@yahoo.de an mich und ich werde prüfen, ob es sich in Serie realisieren läßt.










    Mitte /Ende Januar werden die ersten Probeabgüsse erwartet und dann vorgestellt.


    *Fortsetzung folgt Anfang 2020 mit Brawa Oppeln und BT sowie Kiss Ommi.*


    Beim Brawa Omm52 z.B. sind die zu tauschenden Teile am Rahmen mit angegossen. Wer hier den Aufwand nicht scheut, könnte vielleicht auch mit LW 3 ein akzeptables Ergebnis erzielen ... .
    Werde dies dann auch mal an einem "Opfer" aus meiner Bastelkiste ausprobieren..


    Sobald alle LW lieferbar sein werden, wird dies unter "Spur 0 Hersteller Neuheiten und News" mitgeteilt. Bis dahin können Interessensbekundungen weiterhin unter
    freduck3@yahoo.de hinterlassen werden. Ein parallel laufender Newsmail-letter informiert über die aktuellen Zwischenstände.



    Allen eine schöne Weihnachtszeit
    sowie einen guten Start für 2020
    sendet und wünscht Euch
    Andreas

  • Hallo Freunde des Modellbaus,
    ich konnte nicht anders und musste das mal ausprobieren. :D Die Lenzwagen rumpeln schon ganz schön heftig über Weichenherzstücke und speziell die Wagen mit längerem Radstand alà Glr oder Rungenwagen mögen keine modellbahnüblich kurzen Übergangsbögen mit Neigung im Gleis - sie kippeln.
    Andreas hat mir einige Sätze des Laufwerktyps 1 für die ganz alten Kisten Om12 und G10 zukommen lassen und ich wollte folgendes wissen und testen:1. wie verträgt sich das mit der Kuppelhöhe der höhenempflindlichen Lenz-Kupplungsköpfe
    2. laufen die Wagen gezogen und geschoben sicher im Zugverband "Berg hoch" und im Radius Lenz R2 sicher und ohne Entgleisung
    3. lassen sich die nun gefederten Wagen auch mit normalen, ungefederten Wagen zusammen betriebssicher einsetzen


    Vorab eine Vorbemerkung zu den Kupplungsköpfen; wie schon in einem anderen Thread beschrieben habe ich meine leicht modifiziert, um ein weicheres Einkupplen auch bei nicht optimaler Höhenstellung zu garantieren. Das lässt sich durch Anschrägen des 3-eckigen Zapfens an der Stirnseite der Kupplungsköpfe leicht mit einer Feile machen.
    Umgebaut habe ich 2 G10 und einen Om. Alles keine grosse Sache, nur bei der Federlänge muss man ein wenig experimentieren. Schliesslich ist ein Om leichter als ein G10 aber das war ein einfacher Test mit eingesteckten Achslagern und aufgesetztem Gehäuse. Eingeklebt habe ich die Achslagerbleche mit dickflüssigem Sekundenkleber, somit lässt sich das alles auch mechanisch mal wieder lösen.


    Alle 3 Wagen machen keinerlei Probleme, auch nicht mit den Lenzkupplungsköpfen. Sie laufen leiser und sicher über alles was ihnen unter die Räder kam. Kuppeln ist unproblematisch, das hatte ich so nicht erwartet. :thumbup: Die Punkte 1 - 3 aus dem Soll-Heft sind damit erfüllt und ich werde zumindest alle Wagen mit langem Radstand auf diese gefederten Lager umbauen.
    Nun noch einige Bilder der Wagen. Ich habe die kompletten Achlagerungen nur brüniert, die Wagen werden später noch gealtert. Ganz nebenbei gabs noch teilweise Speichenräder drunter 8o


    Dank an Andreas und alle an der Entwicklung + Reailsierung Beteiligten!!
    Viele Grüsse,
    Dirk

  • Hallo,


    ich habe es jetzt auch ausprobiert.


    Bei mir hat ein G10 nun einen gefederten Lauf. Es ist im Prinzip eine Küchentisch-Bastelei. Es macht Sinn gleich einen ganzen Schwung Wagen umzubauen.


    Übersicht der Teile:



    Hier sind die Teile bereits vom Gussbaum entfernt und entgratet:



    Erste Probe (die Teile sind sehr sauber gegossen und absolut passgenau):



    Ich habe die Federpaket an die Halter gelötet:



    Dann brüniert:



    Eingebauter Zustand:



    Die Achslagerdeckel wurden grundiert und lackiert:




    Federn lassen sich an die Deckel stecken:



    Und fertig!


    Fazit: ein toller Bausatz, sehr passgenau gearbeitet. Ich freue mich schon auf die weiteren Varianten für Lenz, Brawa und Kiss Fahrzeuge!





  • Hallo Jörg,


    danke für Deine guten Fotos und Erläuterungen... sieht wirklich super aus!


    Wie ist denn das Fahrverhalten des G10? Deutlich besser?


    Wäre es eigentlich auch möglich für eine 3-Punkt-Lagerung nur ein Paar Achslager zu tauschen? Hat das schon mal jemand getestet? Müsste theoretisch doch gelingen... ?(


    Gruß
    Thomas

  • Übrigens muss man bei dem Umbau nicht unbedingt löten. Man kann auch alles mit einem 2K-Kleber erledigen. Nicht dass sich noch jemand ob des Hinweises auf das Löten abschrecken lässt!


    moba-tom: ja, nun federt er. Andreas hat ja ein paar sehr beeindruckende Videos bei youtube dazu parat.

  • Hallo Jörg,


    in zweierlei Hinsicht, ein sehr, sehr schönes Modell!! Ist Dir „farblich“ hervorragend gelungen!!



    Erlaube mir bitte eine Anmerkung zum Umbau:
    Die beiliegenden Federn sind für einen geschlossenen Waggon zu lang. Es liegen zwei „Ersatzfedern“ bei. Der konzeptionelle Gedanke sieht vor, mit den Federn zu „spielen“, d.h. durch anpassen der Länge = kürzen, die passende Eintauchtiefe für die Federn des jeweiligen Waggons zu ermitteln. Der kleine G10 würde es durchaus „vertragen“, seine Federn jeweils um 4 vielleicht sogar um 5 Windungen zu kürzen, da er in der Regel keine zusätzlich Ladungen erhält.
    Anders ist die u.U. bei einem offenen Waggon, der geht mit einer entsprechenden Ladung schon mal in „Knie“ und verträgt gut die volle Federlänge. Diese Ansicht kann auch als Orientierung für gekürzte Federn dienen.




    Der Clou dieser gefederten Laufwerke besteht auch darin, dass durch „gut eingestellte“ Federn, die Achslager In den Haltern „schwimmen“. Dann liegen diese „nur“ auf den Federn und berühren den Achslagerverschluss nicht. Der Federweg ist entsprechend. Siehe hierzu auch Beitrag Nr. 9.
    Damit lassen sich die in den Videos gezeigten „Fahrverhalten“ erzielen.



    Den „Marter-Flex-Meter“ habe ich in der Zwischenzeit noch verändert. Die 1,5er Messingstücke befinden sich nun nicht mehr auf gleicher Höhe sondern sind versetzt auf die Gleisprofile gelötet worden … Am Ende des Videos, zeigt sich die Grenze des Machbaren ;-))



    VIDEO




    Der Blick von schräg vorn, zeigt hierbei anschaulich die (übertrieben dargestellte) Funktionsweise der Federung: Das Rad vorn rechts steigt auf – das andere Rad wird nach unten gedrückt.




    @ moba-tom,
    machen kannst Du das auf jeden Fall. Ob es Dich in der Praxis überzeugten kann? Ich habe da meine Zweifel ... .
    Bedenke bitte dabei, dass Du eine Achsseite festgelegt hast und Du die Feder daran auszurichten hast, damit der Wagen nicht u.U.
    "schief" steht.



    Ein kleines aber nicht unwichtiges Detail fehlt in der bisherigen Vorstellung:
    Wenn die Achshalterbleche paarweise eingeklebt werden, empfiehlt es sich, die Radsätze mit den Achslagern zum Ausrichten mit einzulegen. Dabei ein Blatt / Papierstück (oder wer hat entsprechende Passscheiben z.B. 0,1 mm) mit auf die Achsstummel zu schieben. Dies garantiert, dass nach dem Aushärten, die Achsen etwas Seitenspiel haben und frei laufen können!!!


    Vor dem Zusammenbau der Federpakete und Achshalter ist es empfehlenswert, die Federpakete mit ihren Schaken und Böcken – wenn nötig – auszurichten. Dies kann Gießtechnisch bedingt notwendig sein und verhindert, dass etwas (in Längsachse) „schief“ eingebaut wird. Einfache Methode ist es beide Teile zusammen zustecken und an einer verlässlich geraden Kante zu überprüfen – hier Haarwinkel






    Zum Einbau der Laufwerke gibt es mehrere Möglichkeiten:


    Variante A:
    Alle Bauteile „einfärben“ (Farbe oder Brünierung)
    zusammenbauen (löten oder kleben) und einkleben
    zunächst eine Seite – dann den Radsatz einsetzen und andere Seite einkleben
    Bietet sich an wenn die Verschlüsse eingelötet sind und die Radsätze nicht mehr getauscht werden, evtl. auch keine weitere Alterung mehr erfolgen soll



    Variante B.
    Alle Bauteile „einfärben“ (Farbe oder Brünierung)
    Achshalterbleche einkleben – ausrichten
    Fahrzeug altern – Radsätze separat
    Achslager, Federn und Radsätze einsetzen,
    Achslagerverschlüsse einsetzen, die Zapfen umbiegen
    Bietet sich an, um evtl. die Radätze und /oder die Federn zu einem späteren Zeitpunkt auszutauschen. Auch könnte hierbei - bei Bedarf - zunächst auf die Achsstummel jeweils eine 0,1 mm Passscheiben geschoben werden um, die - nach aushärten der Halter - wieder entfernt wird.



    Variante C?? – vielleicht ergibt sich im Laufe der Zeit noch eine Möglichkeit …



    TIPP: Zunächst immer „trocken“ einsetzen, um zu prüfen ob alles passt.
    Zum Einkleben der Achshalterbleche eignen sich transparente 2K Kleber oder Uhu hart. Der Kleber dient bei nicht ausreichend isolierten Radsätzen auch als Isolation. Bei diesen Radsätze empfiehlt sich eine Lackierung der Achshalterbleche! Die „neuen“ FREMO Radsätze sind beidseitig isoliert.
    Sollte - aus welchen Gründen auch immer – der Platz zwischen den Haltern nicht ausreichend sein, kann durch befeilen der Halter (blanke Stellen) noch etwas Platz geschaffen werden.




    Zum einsetzen der Feder, diese auf den Dorn des Achslages schieben und „in“ den Halter einführen.
    Verschluss einsetzen und nach Wahl verschließen.
    Soweit meine gemachten Erfahrungen.


    Herzliche Grüße
    Andreas

  • Hallo,


    zwischenzeitlich sind auch die Probeabgüsse der im Dezember 2019 angekündigten 6 Laufwerke eingetroffen. Damit ergibt sich folgendes Gesamtbild an gefederten Laufwerken für die Lenz Waggons




    Im Einzelnen betrachtet sind dies











    Herzliche Grüße
    Andreas

  • Hallo zusammen,


    vielen Dank für Eure Rückmeldungen und „erhobenen Daumen“!


    Wie es im Leben so ist, dort wo „Licht“ ist, da findet sich auch „Schatten“.


    Ein solcher „Schatten“ fiel mir dieser Tage auf, als ich einen Patienten zum Umrüsten auf der Arbeitsplatte hatte. Einen noch nicht so alten „Dresden“, der bisher nur in seiner Schachtel bei mir weilte.
    Es gibt diese Momente, in denen sich bildlich die „Erde öffnet“ und nur noch ein lautes „Schei …!“ im Raum verbleibt!
    Dieser Moment war es, an dem ich erst zu diesem Zeitpunkt feststellte, dass Lenz (mind.) zwei verschiedene Radsätze verwendet. Erkennbar an einer „dünneren Achse“ für die „alte Ausführung“ und einer „dickeren Achse“ für die scheinbar jüngeren Ausführungen. Dieser Umstand begründet noch nicht mein Entsetzen zum besagten Moment. Viel mehr, die damit verbundene Bauartänderung der Nabe, an den Radsätzen mit den dickeren Achsen. Zur Minimierung des bis dato mir so bekannten Achs-Seitenspiels meiner Lieblingswagen (G10, Omm12 + X05), wird dies nun mit Hilfe der längeren Nabe nach außen, reduziert.






    Der mit den Lenz Rädern mögliche Kurzschluss entsteht dadurch, dass die stromführende Nabe, das Achslager und damit den Achshalter berühren kann. Die Verwendung von FREMO oder Petau Radsätzen, hat keinerlei Auswirkungen, da die schmalere Radbreite und die Ausformung der Achsstummel plus Rad /Achs-Isolierung, dies verhindert.





    Nun könnten hochwertige Kunststoffbuchsen für die Achslager diesen Effekt vermeiden. Da es diese nicht von der „Stange“ gibt, würde es das Projekt noch weiter verteuern. Daher habe ich mich mit einer einfachen „Küchentisch-Bastelei“ beholfen:
    Durch abkleben des Achshalterschaftes mit einem dünnen Abdeckbandstreifen (hier TESA ca. 0,1mm)
    und anschließendem präparieren mit 2-K Kleber, kann eine zuverlässige und leicht zu erstellende Isolierung des Achshalters erreicht werden.



    wer ganz sicher gehen möchte, setzt auch kleine ausgeschnittene Klebepads unter die Schakenböcke - natürlich nicht so dilettantisch wie hier gezeigt ;-))
    das Klebeband ist später nach der farblichen Behandlung nicht mehr zu erkennen




    an einem gealtertem Achshalterblech







    Empfehlenswert ist es, die Achshalter (mit Klebeband) vor dem einkleben einmal trocken einzusetzen, um zu überprüfen, dass es nicht zur stramm geht. Ansonsten kann u.U. das dünne Band beschädigt werden. Sind hier Einrisse zu entdecken, wird der Schaft etwas befeilt.






    Einige Ansichten von Einbaubeispielen an Lenz Fahrzeugen


    z.B. Otmm










    Einfachkesselwagen





    Die eventuelle weitere Verwendung von bisherigen Bauteilen für meinen Favoriten, ist auch weiter in der Bearbeitung – Kiss Ommi.
    Bis zur Fertigstellung hierfür, dauert es noch etwas.





    Herzliche Grüße
    Andreas

  • Ja, so kanns gehen Andreas!
    Habe mir zwar extrem viel Mühe bei der Konstruktion des EDK gegeben, Fehler und seien es durch andere sind aber bei der Viezahl der Teile nicht ganz auszuschließen.
    Um so besser daß Du das Manko selbst entdeckt hast, Glückwunsch dazu.
    Und, da Du eine praktikable Lösung gefunden hast, auch nicht weiter wild.
    Grüße aus dem Bärliner RAW,
    Dirk

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