Hallo liebe Hobbykollegen,
nachdem ich hier nun schon jahrelang lediglich meinen Senf zu dem was Ihr so baut und "bastelt" zum Besten gegeben habe, wurde es endlich Zeit mal selber loszulegen und sich auch praktisch zum „Spur Nuller“ zu entwickeln, der auch Etwas baut auf dem er endlich ! ein bisschen Fahren kann.
Zwar nehme ich als Fördermitglied des in Linnich-Tetz ansässigen Vereins Euregio-SpurNull e. V. natürlich am dortigen Vereinsleben und Anlagenbetrieb teil, komme aber gerade in den letzten 12 Monaten aus familiären Gründen zu meinem großen Bedauern zeitlich kaum noch dazu.
Der Wunsch zuhause wenigstens eine kleine Anlage zu haben auf der man sich und seine Vorstellungen einer "Anlage" in 1:45 mal ganz „egoistisch“ ausleben kann, ist sicher auch aus diesem Grund nachvollziehbar.
Die Einleitung wird etwas Text-lastig werden, besonders wenn man sie in Relation zur Anlagengröße setzt.
Für mich ist an einem Baubericht aber auch interessant, wie der Erbauer auf das Thema gekommen ist und was dahinter steht.
Ich hoffe es langweilt nicht
Um nicht allein in meinem "Kämmerlein" vor mich hin zu werkeln, sondern um mich austauschen zu können, berichte ich nun hier davon.
Ich beginne mit meinem Baubericht nicht unter dem Unterforum „Planung und Gleisbau“, weil der Gleisplan bereits feststeht, der Bau begonnen, die Gleise komplett verlegt und verkabelt sind und somit mein Baubericht unter "Anlagenbau und Gestaltung" passt.
Auch unter "Modulbau" fühle ich mich nicht richtig platziert, denn ich baue Segmente ohne jede Norm, die zuerst eine heimische Anlage bilden sollen. Es ist aber auch ggf. möglich sie zu transportieren und vielleicht eines Tages mal mittels Übergangsmodul irgendwo an Module anzuschließen falls ...das Ganze vorzeigbar werden sollte. Das aber ist erst Mal rein hypothetisch.
Der Grund, trotz zuerst größerer Pläne, nun doch nur eine sehr kleine Spur Null „Segment-Anlage“ zu bauen findet sich in meinem Beitrag Nr. 74 im Thread „Gleispläne für die Spur Null“ Da mach ich mir `nen Plan .
In ganz Kurz für Diejenigen die nicht extra dort nachlesen mögen: private Veränderungen und daraus resultierende, höhere Ausgaben für Miete bedeuten: KLEINE BRÖTCHEN BACKEN!
Auf der Suche nach einem Gleisplan und einer thematischen Idee zum Bau einer kleinen Segmentanlage, über deren Entstehung ich ab heute in losen Abständen in diesem Thread berichten möchte, erinnerte ich mich an die Gleis- und Anlagenskizzen von Heinz Lomnicky in den SNM Heften. Diese zeichnen sich ja unter Anderem durch minimalen Platzbedarf aus.
Die Hefte wurden also studiert und ich entschied mich für den Gleisplan aus SNM Heft Nr. 31 LINK z. Heft-Titelblatt , Januar – März 2018.
Darin bildet – dies für Alle die das Heft nicht haben - ein winziger Endbahnhof mit einem von einer Bogenweiche als Einfahrweiche ausgehendem Bahnsteiggleis, welches auf einer Schwenkbühne endet, ein ebenfalls an diese Schwenkbühne angeschlossenes Umfahrgleis und ein vom Stammgleis der Einfahrweiche ausgehendes Stumpfgleis, dass an einem kleinen Güterschuppen mit Rampe endet, das Betriebsthema.
Zu befahren ist dieser Endbahnhof im Heft-Entwurf über ein vor der Einfahrweiche befindliches Bogensegment, aus einem an diesem anschließenden Fiddleyard.
Eventuell kann ich hier mit Etwas Glück einen Scan der entsprechenden Heftseite(n) nachreichen, ich hatte unseren Hausherrn Stefan K. angefunkt, ob dies erlaubt werden könnte. Da er wie wir wissen viel zu tun hat, warte ich mal ab.
Thematisch und gestalterisch befindet sich dieser Gleisplan im Heftentwurf in der idyllischen Kulisse einer Kleinstadt.
Dies wird bei mir – wie das Anlagenthema „Rheinische Celluloidwerke AG“ sicher schon vermuten lässt, jedoch nicht der Fall sein.
Der Gleisplan mit einer im Heft-Entwurf angegebenen Länge von 2,20 m (2 Segmente, zu 1,20 m und 1,00 m Länge) und 40 cm Tiefe entsprach ziemlich genau meiner Vorstellung für den Beginn meiner kleinen Segmentanlage.
Hier ist der von mir mit Anyrail gezeichnete Gleisplan mit der bereits geplanten Erweiterung durch ein Bogensegment und einem Fiddleyard zu sehen:
Das „Wunschmaß“ ergab sich aus dem Umstand, dass ich vor inzwischen etlichen Jahren, kurz nach meinem zweiten Besuch der Spur-Null-Tage noch in Buseck und meiner Anmeldung hier im Forum, von einem Forumsmitglied zwei Segmentkästen gekauft hatte, welche Beide das etwas ungewöhnliche Maß von 107,5 x 40 cm als Anlagenfläche haben. Ebenfalls ungewöhnlich ist die Höhe der beiden Segmentkästen mit 20 cm. Diese bietet aber auch Möglichkeiten.
Diese zwei Segmentkästen mit je 3 eingezogenen Spanten blieben, nachdem die anfängliche Euphorie eine "winzig kleine" Spur Null Rangieranlage (mit ´ner Köf und drei – vier Güterwagen höchstens!) darauf zu bauen „und gut is´!“, etwas verflog - zugunsten noch größerer Euphorie und des Wunsches eine raumfüllende Spur Null Anlage zu bauen - weil „Besser is´ das!“, lange Zeit ungenutzt und wurden dank ihrer großen Stabilität als Regale für allerlei Modellbahnkrempel „missbraucht“. Sorry Björn!
Die eingangs angeschnittenen privaten Veränderungen führten nun also zurück zu diesen beiden Segmentkästen.
Einen der beiden Segmentkästen habe ich, da sonst die Weichen noch ungünstiger hätten getrennt werden müssen und der verfügbare Platz noch unter dem Maß des Gleisplans aus dem Heft-Entwurf gelegen hätte, um 17,5 cm auf 125 cm verlängert.
An diesem, verlängerten Ende ist eine Weiterführung der Gleise nicht geplant, aber doch möglich wie man später im Verlauf sehen wird. Denn man weiß ja nie was kommt.
Insgesamt weisen die beiden verbundenen Segmentkästen nun ein Maß von 232,5 cm x 40 cm auf.
Da mit 40 cm Tiefe der Platz für die Gestaltung sehr dürftig ausfallen würde, habe ich nach einer flexiblen Lösung zur Erweiterung der Anlagentiefe gesucht. Gelandet bin ich dabei bei einem Bauteil aus dem Innenausbau, welches zum Vergleich mit Holz relativ leicht, trotzdem sehr stabil ist und mittels Schraubzwinge von unten an der hinteren Segmentkastenwand befestigt werden kann.
Diese Rohrkästen (Link zu "Bauhaus") sind in unterschiedlichen Maßen erhältlich. Somit ist sowohl eine variable Tiefe, als auch ein einfacher Transport der Teile möglich.
Den Gleisplan aus dem Heft habe ich gespiegelt und um eine Weiche mit einem weiteren Gleis ergänzt, um eine Betriebsstelle mehr zu haben.
Die Anbindung ist betrieblich nicht ideal, vermutlich auch nicht "vorbildgerecht" was ich aber geflissentlich zu ignorieren vorhabe und mich bei entsprechenden Einwänden mit den "Epoche bedingten. besonderen Umständen und Notwendigkeiten" herausreden werde.
Da meine Kulisse eine städtisch-gewerblich, industriell geprägte in der Epoche 3 sein wird, ist eine gewisse Enge und leichte „Überfrachtung“ an Gleisen meiner Ansicht nach vertretbar.
Auch wenn ich bei den Fahrzeugen darauf keinen Schwerpunkt setze, Epoche 3 reicht , darf die Kulisse und der Betrieb der stattfindet schon die Anmutung der eher früheren Epoche 3 haben.
Heißt, es gab Provisorien und vielleicht betrieblich ungewöhnliche Situationen, denn es gab 195x bis 196x noch nicht überall eine komplett wieder hergestellte Infrastruktur. Und wir wissen ja, es gab bei der Deutschen Bundesbahn fast Nichts was es nicht gab. Diese Freiheit gönne ich mir.
Überhaupt habe ich mich bei dieser Planung auch von einer „möglichst vorbildgerechten“ Gleisführung weitgehend verabschiedet, da man auf der verfügbaren Fläche dazu eh kaum eine Chance hat. Wichtiger ist es mir hier rangieren zu können, zu müssen und zu versuchen, eine zur Thematik passende Kulisse und Atmosphäre zu schaffen.
Da ich keine Kleinstadtidylle, sondern eine Szene in einer industriell geprägten Vorstadtkulisse einer größeren Stadt im Sinn hatte, war die nächste Überlegung was für ein Betrieb hier angesiedelt werden soll und gibt es Personenverkehr?
Erneut habe ich mich daher durch die unendlichen Weiten des Internets gesucht und bin dann fast vor der eigenen Haustüre gelandet.
Ich kann in dieser winzigen Kulisse nur einen Betrieb, nein nur einen Ausschnitt davon darstellen, soviel war klar.
Und ich wollte eine Fabrik die Etwas herstellt, was zeittypisch ist.
Da kam mir dies hier gerade recht Link zu Denkmalgalerie Meerbuscher Kulturkreis
Wie ich dem Text entnehmen konnte, gab es in der Geschichte der "Westdeutschen Celluloiodwerke Lank-Latum" wie sie hießen, eine kurze Phase, in der das Unternehmen in Düsseldorf wiederbelebt wurde. Hier knüpfe ich also an.
Ich wählte nicht konkret Düsseldorf als Ort, siedele aber mein völlig fiktives Thema im "Rheinland", genauer im Vorstadtbereich einer rheinischen Stadt an und habe die in meiner angenommenen Historie aus den "Westdeutschen Celluloidwerken Lank-Latum" hervorgehende und weiter bestehende "Rheinische Celluloidwerke AG" daraus gemacht.
Damit genug der vielen Worte. Danke das Ihr bis hierhin durchgehalten habt.
Wegen "Überlänge" folgt hier Teil 2