Decoderumbau MTH Traxx und MTH Taurus

  • Hallo allerseits,


    nach dem Projekt Decoderumbau E94 (siehe hier: "Eisenschwein" E94 von MTH mit ESU-Decoder) bekam ich auch Anfragen nach entsprechenden Decoderplatinen für die MTHTraxx und den MTH Taurus. Ich habe mich dann entschlossen, eine Platine zu entwickeln, die für beide Loks passt.



    Der wesentliche Unterschied zur Platine der E94 besteht darin, dass die Platine die vorhandenen Pantografenantriebe mit den MTH-Motoren ansteuern kann. Die Platine kann bei der Traxx auch den Schweizer Lichtwechsel steuern. Wie weit das sinnvoll ist, muss jeder selbst entscheiden, weil die Schweizer Stromabnehmer (die mit der schmalen Wippe) ab Werk keinen Antrieb haben und sich auch nur schwierig motorisieren lassen. Auf jeden Fall können statt der MTH-Motoren auch Servos für die Pantografensteuerung angesteuert werden.


    Der Taurus weist ab Werk eine elektrische Kupplung auf, die mit der Decoderplatine angesteuert werden kann. Eine MTH Traxx mit einer elektrischen Kupplung habe ich bisher nicht gesehen. Wird der Taurus mit Schraubenkupplungen ausgestattet, kann statt der Kupplung das Fernlicht der Lok angesteuert werden.


    Als Decoder ist der ESU LokSound XL 4.0 vorgesehen. Dieser besitzt ab Werk einen großen Energiespeicher und ist nur rund 17,- € teurer als der Loksound L 4.0 mit zusätzlichem großen Energiespeicher. Der kleine Energispeicher bringt kaum etwas und ist sein Geld nicht wert.


    Weil die Platinen aufgrund der geringen Stückzahl gefräst sind und keinen Lötstopplack aufweisen, sind sie nur wirklich geübten Lötern zu empfehlen. Deshalb gibt es die Platinen bestückt und geprüft für 60,- € einschl.Versandkosten. Der höhere Preis im Vergleich zu den E94-Platinen erklärt sich durch teurere Komponenten für die Pantografen-Steuerung. Für Hardcore-Bastler bin ich bereit, leere Platinen für 25,- € einschl. Versand zu liefern, möchte dann aber eigentlich keine Fragen zur Bestückung beantworten.


    Wer sich vorab informieren möchte, findet hier die Umbauanleitung für die Traxx und hier für den Taurus


    Die Platinen habe ich bisher in vier Loks eingebaut und die Loks fahren sehr gut, auch mit den Originalantrieben. Weil sie zwei Motoren haben, entwickeln sie eine sehr gute Zugkraft. Wer also seinen MTH-Loks einen vernünftigen Decoder, gönnen möchte, schreibt mir eine PN oder an christoph@spurnullwelt.de


    Gruß


    Christoph

  • Hallo Christoph
    ich hätte gerne eine Platine für eine TRAXX.
    Übrigens wurde mir erst im Nachhinein klar, wer da vor einigen Wochen bei uns in Tetz zu Gast war. Da wir uns nicht von Angesicht kannten, dachte ich, Du seiest jemand, der Rolf-Peter Standfuß kennt und dann kam noch hinzu, dass mir jemand einen ganz anderen Namen nannte. Hätte ich gewusst, dass.. dann hätte ich Dich gerne auch selbst begrüßt.
    Mit freundlichem Gruß
    Wolfgang Röther

  • Hallo Christoph,


    sage bitte Bescheid wenn du nach Tetz kommst, dann ziehe ich schon einmal eine Wartemarke wegen der Weichensache (Bf Königsberg) :thumbup:
    Wegen der Weichenzungen komme ich im Moment mit dem Bau nicht weiter. Ich werde dann ein Modul zur Anschauung mit nach Tetz bringen.


    Gruß Dieter

  • Meinen Taurus habe ich inzwischen entkernt und bereits die ersten Probefahrten mit provisorischem Anschluss des neuen Decoders von ESU, dem Loksound XL 4.1 erfolgreich durchgeführt. Mit diesem Decoder fährt der Taurus ebenso wie die MTH E 94 seidenweich und nahezu geräuschlos, wie man es eher von einem hochpreisigen Modell erwartet.




    Ein kleiner Wehrmutstropfen ist aber der Umstand, dass die elektrischen Kupplungen eindeutig zu tief angeordnet sind, was offenbar den Konstrukteuren auch schon aufgefallen ist, denn unter den Kupplungsplatten befinden sich (nur) hinten schmale, ein wenig auftragende Klebestreifen, die den Zweck erfüllen sollen, die Platte von hinten etwas anzuheben, damit der vordere verbindende Teil der Kupplung etwas höher zu liegen kommt. Diese Maßnahme reicht aber in keiner Weise aus, denn die Kupplungen verbinden sich nicht wie üblich mit denen von Lenz und Brawa. Hat man sie dann manuell aber doch irgendwie zusammen bekommen, trennen sie sich spätestens im nächsten Bogen oder bei einer geringen Unebenheit des Gleises.
    Deswegen habe ich den Klebestreifen entfernt und stattdessen einen Streifen aus 0,3 mm Federbronze gesetzt. Als weitere Maßname platzierte ich nach Entfernen der Motorbefestigung auf beiden Seiten zwei beidseits beschnittene Scheiben von jeweils 0,6 mm zwischen Motor und Chassis. Dadurch werden das Chassis und damit auch die darauf montierten Kupplungen um insgesamt 1,5 Millimeter höher gelegt, so dass sich die kommunizierenden Kupplungen wieder „auf Augenhöhe“ gegenüberstehen.



    Jetzt fehlt mir nur noch die Platine von Christoph, dann kann die Endmontage beginnen. :D

  • Der Taurus weist ab Werk eine elektrische Kupplung auf, die mit der Decoderplatine angesteuert werden kann. Wird er mit Schraubenkupplungen ausgestattet, kann statt der Kupplung das Fernlicht der Lok angesteuert werden.


    In der Tat reichen die 10 Funktionsausgänge des Loksound XL nicht aus, um sämtliche Möglichkeiten, die die Lok bietet, auszuschöpfen. Wie Christoph schreibt, kommt man um die Entscheidung zwischen elektrischer Kupplung und Fernlicht nicht herum. Eine Möglichkeit gibt es aber doch, beide Features anzusteuern, die zusätzliche Verwendung eines Funktionsdecoders. Dieser könnte mit derselben Adresse versehen die Funktion Kupplung oder Fernlicht richtungsabhängig übernehmen, wobei die auslösende Funktionstaste dann natürlich für diesen Zweitdecoder frei gehalten werden müsste. Der kleine einpolige Schiebeschalter (unten) bietet sich dafür an, den Zweitdecoder von der Verbindung zum Gleis zu trennen, falls der Hauptdecoder mal programmiert oder geupdatet werden soll.


  • Das ist auch eine interessante Variante, ich selbst habe in der Bastelkiste aber noch diverse "historische" Decoder aus der H0-Zeit übrig, von denen dann wieder ein Exemplar Verwendung finden kann. Die diversen gezeigten Schalter sind übrigens werkseitig Bestandteil der Lok und der Entkernung zum Opfer gefallen. Es muss also nicht extra eine Aufnahme für einen Schiebeschalter hergestellt werden. ;)

  • Werte Taurusfreunde,


    irgendwie klappte es nun doch, die Funktionen elektrische Kupplung und Fernlicht mit den 10 aux-Ausgängen des Loksound XL unter einen Hut zu bekommen. Für alle Interessierten hier meine individuelle Programmierung, wobei die Panthografen von Relais angesteuert werden und alle Funktionen automatisch fahrtrichtungsabhängig auf beiden Seiten funktionieren.





    Dazu noch ein kleines Video:


    https://youtu.be/5N4nhBvfYgA

  • Hallo


    Ich habe hier ein Traxx-Dummy, denn ich mit motorisierten MTH-Drehgestellen ausrüsten will. Weil die Drehgestelle aber auf jeweils einer Seite Massekontakt haben und spiegelbildlich eingebaut werden, habe ich einen Kurzschluss über die Bodenplatte.


    Mach ich jetzt eine Fehler beim Einbau oder ist eines der Drehgestelle nicht in Ordnung? Habt Ihr Erfahrung damit?


    Grüße

    Jörg

  • Hallo Jörg!


    Du sagtest, dass immer nur eine Seite isoliert ist. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass bei den Achsen eine Radscheibe isoliert ist und die andere Radscheibe nicht.

    Wenn Du ein Messgerät/ Multimeter zu Hause hast, dann miss Dir doch mal die Seite aus, welche isoliert ist.

    Bei einem Drehgestell musst Du nun die Achsen um 180 Grad drehen, aber bitte nur bei einem Drehgestell.

    Nun solltest Du das Chassis zusammen bauen und noch einmal durchmessen.


    Wenn Du kein Multimeter besitzt, dann solltest Du dir eins zulegen. So ein Messgerät kann man auf der Modellbahn immer gut gebrauchen. Die einfachsten Exemplare beginnen bei ca. 25 Euro im Baumarkt und reichen für die Modellbahn völlig aus.


    Bei weiteren Fragen melde Dich gerne wieder, Andrej.

  • Hallo Andrej


    Der Fall liegt hier etwas anders, weil die Getriebezahnräder auf einer Seite sitzen und deshalb die Achsen nicht im Drehgestell umgedreht werden können.


    Und ich habe die beiden Drehgestelle auch schon mit einem Multimeter durchgemessen, die sind komplett identisch. Und das sie spiegelbildlich eingebaut werden ist richtig, das geht mechanisch garnicht anders und ist auch so in der Betriebsanleitung dargestellt.


    Daher habe ich ja meine Fragen auch hier in diesem Thread gestellt, in der Hoffnung, dass die hier schon Schreibenden eine Lösung kennen.


    Grüße

    Jörg

  • Hallo Jörg!


    Hast Du eventuell eine Ersatzteilliste/ Explosionszeichnung zu dem Modell?

    Mir legt sich der Verdacht nahe, dass es dann linke und rechte Drehgestelle geben muss, was man an Hand von Ersatzteilnummern heraus bekommen könnte.

    Vielleicht gibt es ja jemand hier im Forum der mit so etwas helfen kann.


    VG, Andrej.

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