Bahnschranke von Schnellenkamp

  • Hallo Jacques,

    wie Meinhard schon schrieb, macht das Signal an der Schwenkbühne keinen Sinn. Fragwürdig wäre der Standort auch bei einer Weichenverbindung auf dieser Ausfahrtsseite, denn das Gleis 1 ist ja das Ladegleis am Güterschuppen, da finden bei solch einem Bahnhof keine Zugfahrten statt. Selbst wenn durch die Streckentrennung dies jetzt der Fall sein sollte, genügt da eine Haltetafel. Damit ist die evtl. vorhandene Fahrstrasse abgeschlossen.

    Deine Situation ist betrieblich nicht ganz einfach und deshalb auch ungewöhnlich. Das Hauptsignal ist sehr schön, da musst du einen anderen Aufstellungsort für dieses Prachtstück suchen!

    Weiterhin viel Spaß beim Anlagenbau,

    Viele Grüße aus dem sehr schwülen Schwarzwald,

    Dieter


  • Guten Abend Dieter,


    Das Gleis 1, wie Du es benennst, ist die Erweiterung des Hausbahnsteigs, und ist derart unentbehrlich zum Umsetzen der kurzen Tenderlokomotiven. Demgemäß ist die Schwenkbühne, die als Ersatz für die zu Länderbahn und DRG Zeiten anwesende Doppelweiche dient, unbedingt notwendig. Deshalb war die Anwesenheit des Ausfahrsignals Regel, weil das Streckengleis damals nicht unterbrochen war. Daneben erlaube ich es mir mit dieser ziemlich betriebsfremde und daher fragwürdige Signalkonstellation die künstlerische Freiheit über eine vorbildgerechte Betriebsrealität zu stellen.


    Viele Grüße,


    Jacques Timmermans


  • Hallo Johann,


    Die Bahnschranke ist aus Sicherheitsgründen erforderlich, und wird gelegentlich geschlossen, wenn im Bahnhof Tenderloks umgesetzt werden. Es wäre theoretisch möglich, dass die Loks beim Umsetzen die Schwenkbühne (teilweise) überfahren und somit im Bereich der Bahnschranke gelangen, und eine Gefahr für die gelegentlichen Verkehrsteilnehmer darstellen.



    Gruß,

    Jacques Timmermans



  • hallo Jacques,


    ich habe einmal eine ganz andere Frage bzw. Bitte (vielleicht habe ich es überlesen), wie treibst Du die Schranke an - per Handkurbel oder Motor? Kannst Du uns an Deinem Antriebskonzept mit Fotos teilhaben lassen?


    Grüße aus VAI

    Armin.


  • Hallo Armin,


    Da muss ich Dir leider enttäuschen, denn ich habe die Bahnschranke lediglich als Attrappe dargestellt, und über Antriebsmöglichkeiten in weitester Entfernung keine Gedanken gemacht. In der Bauanleitung von Schnellenkamp (letzte Seite) gibt es einige Hinweise zum Antrieb



    Gruß,


    Jacques Timmermans



  • Die Bahnschranke ist aus Sicherheitsgründen erforderlich, und wird gelegentlich geschlossen, wenn im Bahnhof Tenderloks umgesetzt werden. Es wäre theoretisch möglich, dass die Loks beim Umsetzen die Schwenkbühne (teilweise) überfahren und somit im Bereich der Bahnschranke gelangen, und eine Gefahr für die gelegentlichen Verkehrsteilnehmer darstellen.

    Ich sehe, du bist gut im Geschichtenerzählen :) .

    Meine erlogene Geschichte ginge so: "Die Strecke ist zwar nicht mehr in Betrieb, aber hinter dem Tunnel gibt es noch einen Bahnkunden, der von Zeit zur Zeit mit einem einzelnen Güterwagen bedient wird. Auch wenn das im Modell nie passiert....


    Schöne Schranke und ebensolches Signal.

    Johann


  • Hallo Johann,


    Vielen Dank für deine Reaktion. Grundgedanken dieser Konstellation ist der fränkische Bahnhof Lichtenberg gelegen an ehemalige Strecke Marxgrün Blankenstein (Höllentalbahn) an der Grenze zwischen Bayern und Thüringen.

    In der Epoche, in dem meine Modelleisenbahn hauptsächlich spielt, war der Grenzübergang zwischen beide Ländern gesperrt.

    Nun befindet sich gleich hinter dem Bahnhofsgebäude von Lichtenstein ebenfalls einen Tunnel dessen Eingang infolge der Sperrung vermauert wurde. Genau dieses Szenario wollte ich im Modell nachbilden, wenn auch, platzbedingt, mit den notwendigen Anpassungen. Das Ausfahrtsignal und Bahnübergang direkt am Bahngelände sind genauso wie der Gleisplan in meiner Fantasie entkeimt. Eine kleinere Rolle war die Tatsache, das Ausfahrtsignal und Bahnschranke bereits komplett fertiggestellt waren und doch irgendwo platziert werden mussten.



    Gruß,


    Jacques Timmermans



  • Moin Jacques,



    habe durch eine Verlinkung grad diesen Faden gefunden, habe auch Deine Situationsbetrachtung mit Hauptsignal, Schachbretttafel und Schwenkbühne gesehen.


    Also Signalraritäten hat es oftmals gegeben. Diese kann niemand alle kennen, vermutlich auch niemand alle katalogisieren. Aber die Regelausführung wäre das so nicht gewesen.


    Das Hauptsignal ist grundsätzlich ein Zielsignal für die Fahrt von Zügen. Das ein Hauptsignal nur noch als Deckungssignal genutzt wird ist bei vielen Streckenunterbrüchen so geacht worden. In Bergen auf der Insel Rügen soll mal mehr als 40 lang ein Formhauptsignal ohne jegliche Bedienungsmöglichkeit gestanden haben. An diesem Signal soll auch dieRautentafel (heutiges Zs 103) der DR (Hauptsignal gilt nicht für Rangierfahrten) angebracht gewesen sein.


    Ob die Bundesbahn im Siganlbuch 1959 noch eine ähnliche Signalisierung hatte, vermag ich nicht zu sagen. Man hat sich jedoch in der Praxis eine Einfahrt mit Besonderheiten (Frühhalt, 30 kmh wegen mangelndem Durchrutschweg etc.) gespart wenn das Hauptsignal stehen blieb.


    Mir wäre jetzt kein Fall bekannt, in welchem das Hauptsignal hinter einem solchen beweglichen Fahrwegelement gestanden haben könnte. Und die Signalraritäten in den gedruckten DS-Ausgaben lese ich regelmäßig... Zumindest seit der letzten Novellierung der EBO wäre ein solcher Fall überhaupt nicht mehr zulässig. Denn schon eine Gleissperre ha in Hauptgleisen nichts zu suchen. Und Hauptsignale stehen nur an Hauptgleisen.


    Welche Situation in jedem Fall zulässig wäre, im durchgehenden Hgl. eine einfache Weiche, stumpf in Richtung Tunnel zu befahren. Vor der Weiche (knapp vor dem Grenzzeichen) das Hauptsignal, der gerade Strang der Weiche geht auf den Tunnel zu. Das Zweiggleis der Weiche führt auf die Schwenkbühne, dort erfolgt die Verteilung auf 3 Gleise. Der Vorteil wäre, die Schwenkbühne wird für ein Zielgleis eingestellt und kann auch von einer Rangierfahrt aus Lok und 3 Wagen langsam befahren werden. Dann hätte dieser Bahnhof nur ein Hauptgleis weil die seinerzeit durchfahrenden Züge eben so wenige waren als das es sich gelohnt hätte dort mehr Infrastruktur vorzuhalten. Ein zweites Hauptgleis kann vor der Schwenkbühne enden, dieses wäre dann aber im Sinne des Hauptgleises als Stumpfgleis zu betrachten. Eine Einfahrt aus dem Tunnel heraus in dieses Gleis kann dann nicht möglich sein.


    Das Gleis kann dann einen in die Gegenrichtung abfahrenden Zug aufnehmen während ein durchgehender in das Gleis 1 einfährt um später in den Tunnel abzutauchen. Wenn ein anderer Zug nach Gleis 1 aus dem Tunnel einfährt kann Gleis 2 einen endenden Zugaufnehmen der aus der anderen Richtung kommt. Die Lok kann dann über die Schwenkbühne umsetzen.


    Ob eine solche Situation eines derart beweglichen Fahrwegelementes in Hauptgleisen, dazu noch ohne Signaldeckung, jemals zulässig war, kann ich aus der Historie nicht einschätzen. Unabhängig davon ob Du nun betrieblich einen möglichen Sonderfall gebaut hast oder eine unmögliche Situation dargestellt hast - Dein Modellbau ist erstklassig! Der Bahnübergang mit der Schnellenkampschranke, das byerische Hauptsignal - ein wunderschönes Ensaemble. Mach bitte weiter so!


    Viele Grüße

    Sebastian Woelk

  • Hallo zusammen,


    Sebastian Woelk hat schon sehr Recht mit seinen Aussagen. Zur Untermauerung habe ich mal im "Röll" (Dr. Freiherr v. Röll, Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Zweite, vollständig neu bearbeitete Auflage 1912–1923) gesucht und das gefunden:

    Quote

    Die "T.V." sind die Vorläufer der späteren Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Ordnung, heute eine Rechtsverordnung mit Gesetzeskraft, mit der der Staat vorschreibt, wie Eisenbahnen in Deutschland auszuführen sind - das war damals auch schon so mit der "T.V.".


    Demnach sind Drehscheiben in Hauptgleisen (und um sowas geht es hier auch) nicht zugelassen, auch nicht als Segmentscheibe. Damit scheidet auch der Einsatz einer Segmentscheibe als Sonderbauform einer Drehscheibe mit Durchfahrmöglichkeit im Hauptgleis aus.


    Hier bei Dir Jacques handelt es sich eindeutig um ein Hauptgleis, es steht ein Hauptsignal am Gleis. Natürlich könntest Du nun argumentieren, dass es sich ja nun um einen Endbahnhof handelt und die Züge alle hier enden, also die Segmentscheibe in einer Kopfstation läge. Dann sollte das Hauptsignal aber vor der Segmentscheibe stehen und nicht dahinter und alles wäre gut ;)


    Aber: Das ist Deine Eisenbahn und die muss Dir gefallen! Also mache es so wie es Dir gefällt. Meine Zeilen sollen genauso wie Sebastian Woelks Zeilen nur als Information, aber nicht als Kritik oder Aufforderung dienen! Habe Spaß mit Deiner Eisenbahn!


    Freundliche Grüße

    EsPe

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