" Lumpensammler" ja, so nannte man sie, die Leistungen, die von irgendeiner Kleinstadt über die Dörfer zu einem Endpunkt einer Strecke und wieder zurück führten, um hier einen Wagen zuzustellen oder dort einen Wagen ab zu ziehen. Zufällig begegnet uns im Sommer 1967 an einem Bahnübergang der Strecke nach Lenzhausen solch eine Leistung. Eine 64 mit einem Güterzug bummelt über die Dörfer. Wir haben Zeit und wollen mal sehen wie sich der Dienst abgespielt hat.
Am Abzweig Mühle schließen sich dich Schranken und eine 64er bummelt gemächlich an uns vorbei. Eile scheint hier ein Fremdwort zu sein.
Mit unserem 34 PS Käfer verfolgen wir den Zug und kommen gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie er am Quelle Lagerhaus vorbei, in den Bhf. Nullingen einfährt.
Am Gleis 3 eingefahren, werden mit dem Fahrdienstleiter, die Rangieraufgaben besprochen. Das geht recht schnell, denn es geht nur darum, den Wagen mit dem neuen MAN Traktor an die Rampe und den Selbstentladewagen an das Freiladegleis zu stellen.
Vom Güterschuppen muss nun noch dieser leere Gmms abgezogen und an den Zugschluss gesetzt werden.
Wie es sich gehört, wird noch das entsprechende Zugschluss Signal angehängt. Die Lok setzt sich wieder an den ersten Wagen und nach der Bremsprobe kann die Fahrt weiter gehen. Die nächsten Rangieraufgaben warten am Industriegebiet auf die Lokmannschaft.
Der Zug ist vorgemeldet und am Bü. Industriegebiet werden die Schranken geschlossen.
Langsam rollt der Zug in Richtung HP, vorbei am Gebäude der Getrag, wo der Behältertragwagen zugestellt werden soll.
Die Lok zieht vor, bis über den Bü. um den Zug in den Anschluss der Fa. Kramm und Niegisch zu drücken. Hier wird ein, mit Schmierstoffen beladener Wagen abgeholt. In diesem Anschluss ist es nur möglich entweder einen Wagen zu zustellen oder ab zu ziehen, tauschen geht nicht, da die Hauptstrecke im Gefälle liegt.
Die Lok zieht nun mit den ersten drei Wagen wieder vor, um anschließend bis unter die Brücke zurück zu fahren, damit sie zu den Anschlüssen auf der anderen Seite der Strecke fahren kann.
Hier wird erst mal der Wagen für die GETRAG zu gestellt.
Dann wieder vorziehen um den G10 gegen den Kaldewei Wagen, bei den LMV Werken zu tauschen.
Diese Rangierarbeiten haben doch länger gedauert, als geplant und bevor es wieder auf die andere Seite geht um mit den restlichen Wagen nach Lenzhausen zu fahren, muss erst noch der Personenverkehr abgewartet werden.
So, nun ist die Strecke wieder frei und es kann auf die andere Seite gewechselt werden.
Der Zug ist wieder komplett und nach der Bremsprobe, geht auf das letzte Stück nach Lenzhausen.
Wir nehmen mit unserem Käfer eine Abkürzung und sehen den Zug in Lenzhausen wieder.
Wie es weiter geht, erfahrt ihr demnächst. Viel Spaß bei den Bildern.
Gruß Micha