• Liebe Mit-0er,


    ich habe überlegt, ob ich zum Thema keinen neuen Thread aufmachen soll und bin nach längerer Überlegung doch zu dem Ergebnis gekommen, es zu tun. Warum? Ich möchte euch hier verschiedenste Gebäude vorstellen und auch zeigen wie ich diese gefertigt habe. Das hilft vielleicht dem einen oder anderen beim Einstieg in den Gebäudebau.


    Nun mag der eine oder andere sagen, dass das ja nicht so schwer ist mit Styrodur, Holz, oder aus anderen Materialien Gebäude zu basteln. Das ist sicher richtig. Aber der eine oder andere möchte evtl. auf Polystyrol zurückgreifen und das ist dann bei Wandstärken von 4-5 mm, die ich bei den relativ großen Spur 0 Gebäuden aus Stabilitätsgründen bevorzuge, nicht ohne entsprechende maschinelle Bearbeitung möglich, es sein denn, man entscheidet sich für den Schichtplattenbau. Doch dieser ist sehr zeitaufwendig.


    Wer eine kleine Kreissäge mit Höhen- und Neigungsverstellung sein Eingen nennt, kann damit schon viel anfangen, da sich damit für den Zusammenbau der Außenwände, z. B. schon sauber Nuten entweder in die Längs- oder Giebelseiten sägen lassen.


    Ist die Säge höhenverstellbar, könnte man damit selbst Türen und Fenster ausschneiden. erforderlich ist dann nur, auf der Oberseite die Position der Fenster genau an zu zeichnen. Die entsprechende Wand, mit dem auszuschneidenden exakt so anzulegen, dass beim Hochdrehen des Laufenden Sägeblattes dieses genau mittig das angezeichnete Fenster ausschneidet. Dreht man die Wand bei jedem Fenster 4 mal bei exakter Einstellung, ist das Fenster ausgeschnitten eine andere Möglichkeit bietet das Fräsen, das ich auch bevorzuge.


    Ein Freund hatte mich gefragt, ob ich im nicht ein Haus bauen könnte. Entsprechende Skizzen hat er mir überlassen. Nach diesen Skizzen entstanden dann Fräszeichnungen der einzelnen Seiten und danach wurden die Teile ausgeschnitten.


    Entstanden ist ein Haus das für die 1960-iger/1970-iger Jahre typisch war, mit wettergeschütztem Balkon, Großer Hauseingangstür, und Glasbausteinen zur Lichteinbringung ins Treppenhaus. Da das Gebäude sowohl als ganzes, als auch als 1/2-Relief- Haus zu stellen sein soll, wurde die Giebelseite mittig geteilt.


    Unten seht ihr nun die verschiedenen Ansichten der Hausteile und im Zusammenbau der beiden Haushälften im Rohbau.


    Viel Spaß damit.


    Herzlichst


    Peter Weigel

  • Hallo Peter.


    Wenn du so was als Einzelanfertigung herstellst würde mich mal der Preis für einen Rohling Interessieren ( Alles natürlich per PN oder E-Mail ) Ich könnte mir vorstellen solche Rohlinge bei dir zu bestellen. Ich benötige zwei Halbhäuser als Einfamilienhaus mit abgewinkelter Aufteilung. Aber mit den entsprechenden Fenster Einsätzen.



    schöne Grüße


    Freund Hein

    Ich baue nach dem Grundsatz " meine Anlage wird nie fertig " :thumbup:

  • Lieber Christian,
    liebe MIt-0er,


    vor ein paar Tagen habe ich den Lokschuppen von Cicco übernommen und habe ich die letzten Tage darüber nachgedacht, wie ich ihn fertig bauen will. Dabei sind mir ein paar verrückte Ideen durch den Kopf gegangen, wie eine Dachaufhägung an einem separaten Fachwerk, das sich über die Halle spannt, die ich hier aber nicht weiter vorstellen möchte.


    Nach einigem hin und her habe ich mich nun entschlossen, die Oberlichter zu entfernen, der Halle einen flachen Giebel zu geben und ganz in der Tradition österreichischer Heizhäuser den Schuppen zu gestalten.


    Zunächst hab ich rundum einen Steinsockel gesetzt und darüber auf der Fassade eine Bretterverkleidung angebracht. Sie überdeckt die oberste Steinreihe und muss noch gebeizt werden. Ebenso ist die zweite Längswand und die beiden Giebel zu gestalten. Dazu sind die Giebel noch zu fräsen...


    Die Bilder zeigen das Gebäude vor dem Umbaubeginn und nach Anbringen der Bretterverkleidung auf einer Seite.


    Herzlichst


    Peter Weigel

  • Liebe Mit-0er,


    schon mehrfach haben wir hier die Entstehung von Fachwerkhäusern gesehen. Ich zeige euch heute wie ich ein Fachwerkhaus baue an Hand einer alten Scheune, die zu einem Untersand für landwirtschaftliche Fahrzeuge umgebaut wurde.
    Basis/benötigtes Material: Polystyrolplatte 5 mm stark
    Kiefernleisten 1 x 3 mm ca. 6 m
    Kiefernleiste 4 x 4 mm ca. 1 m


    Beize

    Zunächst habe ich für meine Fräse eine entsprechende Zeichnung gemacht, danach zunächst die Nuten für das Fachwerk gefräst, ca. 1 mm tief und anschließend die Kontur des Gebäudes gefräst.


    Die Leisten gekürzt, für mehrere Stunden in die Beize eingelegt, dann herausgenommen und trocknen lassen.


    Als nächstes erfolgt die matt weiße Lackierung der Wände, dazu wird erst mit einem Kunststoffreiniger, dann mit einem Haftvermittler und danach die eigentliche Farbe aufgebracht. Ich habe mich bei de Farbe für eine weiße Grundierung entschieden. Reiniger, Haftvermittler und Grundierung stammen von einem Hersteller.


    Ist die Lackierung erfolgt und trocken, werden in die Wände die Leisten als Intarsien eingelegt, und danach die Wände zusammengebaut. Erst danach erfolgt der Innenausbau der Scheune.


    Hier seht Ihr zunächst die gefrästen Teile und eine erste, teilweise eingelegte Leiste. Die Leisten werden jeweils nach dem Einlegen im Modell mit dem Cuttermesser auf Länge gebracht.


    Herzlichst


    Peter Weigel

  • Liebe Mit-0er,


    heute habe ich die eingelegten und getrockneten Holzstäbchen Stück für Stück in die Nuten eingearbeitet. Das dritte Bild zeigt euch das benötigte Werkzeug. Bild 2 zeigt den Beginn der Arbeiten, nämlich den Einbau der ersten waagrechten Leiste. Ich empfehle zuerst alle waagrechten Leisten einzubauen und danach alle senkrechten und schräg verlaufenden (Bild 1 und 4).


    Hoffe, Ihr habt Spaß an den Bildern trotz des Durcheinanders, das ich so nicht haben wollte. Ich hoffe Ihr verzeiht mir das. Die Kunststoffplättchen dienen dem Einklopfen der Leisten in die Nuten.


    Wie´s weiter seht ihr in der nächsten Folge 3.


    Herzlichst


    Peter Weigel

  • Liebe Mit-0er,


    erst mal danke für den Punkt NYCJay.


    Nachdem ich noch 2 m nach zu beizen hatte, was gestern geschah, habe ich heute die restlichen Nuten mit Fachwerk ausgefüllt und das Gebäude zusammengeklebt. Nachdem es als Unterstand mit Dörrboden im Dach keine Fenster hat und ich mich für einen weißen Putz und damit innen für eine weiße Lackierung entschieden habe, habe ich die Wände zusammengebaut, Stärke 4 mm. Jetzt steht der Innenausbau der Scheune an. dazu wurden Quadrathölzer zugeschnitten und erst mal in die beize eingelegt. Morgen kann man dann das Gerüst für den Zwischenboden bauen.


    Hier erst mal die Bilder von den montierten Seitenwänden, und einer ersten Stellprobe...


    Fortsetzung folgt.


    Herzlichst


    Peter Weigel

  • Hallo Peter, danke für Deinen tollen Beitrag.


    Ich habe schon mehrere Häuser aus Balsahlolz gebaut. Bin aber mit dem Werkstoff nicht zu frieden, da das ausschneiden der Fenster und Türen mit dem Cutter oder Skalpell sehr mühselig ist.
    Bei deinen Beitrag stellte sich mir die Fragen mit was du den Deine Teile ausfräst? Mit einer Oberfräse? Wenn ja stellst du zuerst eine Schablone her?
    Wäre toll wenn du dies in einen zuckünftigen Beitrag genauer dokumentieren könntest.


    Liebe Grüsse


    Paul

  • Hallo Peter, :)


    einmalig schön,was du da baust!!! Respekt!!! Da du sicherlich in meiner Kurzvorstellung gelesen hast,daß ich H0er bin,habe ich an dich eine Frage , was Bausätze aus Resin betrifft:
    1. Hast du mit einem solchen Material schon Erfahrungen beim Zusammenbau gesammelt?
    2.Kann ich als Resin-Laie solche Bausätze problemlos zusammenbauen und gibt es beim Zusammenbau solcher Bausätze Besonderheiten(Klebstoffe,Werkzeuge) zu beachten?
    Ich sage schon jetzt einmal im Voraus ein herzliches Dankeschön für deine Bemühungen!!!
    LG
    Erwin(nick schiffsdiesel)

  • Lieber Paul,
    liebe Mit-0er,


    vielen Dank für die Anfrage zum Thema Gebäudebausätze aus Resin. Gerne will ich ein paar Dinge dazu sagen. Ja ich habe eine kleine Erfahrung mit solchen Gebäuden. Diese mündete dann in die Entscheidung selbst Gebäudebau zumachen und zwar aus Polystyrol. Was waren das für Gründe?


    Resin ist nicht gleich Resin und man weiß oft nicht, ob nicht Schleifstaub oder Ausdünstungen hervorgerufen durch die Alterung, zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Außerdem musste ich feststellen, dass die Klebestellen bei den Resingebäuden, die ich gebaut habe, nach einigen Jahren gerissen waren, weil sich die Platten, aus denen die Gebäude bestanden bedingt durch die Alterung verzogen haben und unter solcher Spannung standen,dass sie gerissen sind.


    Grundsätzlich kann Resin geschliffen, gespachtelt, gesägt oder geschnitten werden und mit normalem Werkzeug bearbeitet werden. Ich habe es - und würde es auch wieder - nur mit Atemschutz bearbeiten, um die Stäube nicht einatmen zu müssen. Gründe s. oben. Einige werden das evtl. für übertrieben halten, aber dies ist meine Meinung.


    Verkleben kann man Resin mit Sekundenkleber, oder Epoksyd-Klebern, meine Klebungen damals mit Polystyrolklebern gingen wieder auf.(s.Oben) Das empfand ich nach 5-6 Jahren nach dem Bau als großen Nachteil. Auch waren die Modelle so spröde geworden, dass die gealterten Platten bei der Bearbeitung zum Teil gebrochen sind. Da die Ursache für den Bruch die UV-Strahlung ist, sollten alle Oberflächen Lackiert werden, da dies das tiefere Eindringen der UV-Strahlen in das Material hemmt, bzw. verhindert.


    Ich denke, jeder kann vom Grundsatz solche Modelle zusammenbauen. Wie hoch der Schwierigkeitsgrad ist, hängt von der Qualität des Bausatzes ab, bzw. davon, wie passgenau der Hersteller die Muster und damit die Formen gebaut hat. Ich würde mir Resinbausätze grundsätzlich erst ansehen, bevor ich kaufe um genau das für mich beurteilen zu können.


    Weitergehende Informationen und Gründe, weshalb ich heute meine Gebäude ausschließlich selbst baue, in der Antwort an Paul.


    Solltest du, Erwin noch weitergehende Fragen haben, bitte eine PN evtl. auch mit Telefonnummer, dann können wir uns gerne noch weiter austauschen.


    Herzlichst


    Peter Weigel

  • Danke für Deine Antwort.


    Aber ich glaube du hast da was verwechselt. =)
    Meine Frage war mit was einer Maschine du deine Gebäudeteile ausfräst. Und ob Du dazu eine Schablone baust oder wie du dies anstellst...


    Danke jetzt schon für deine Antwort.


    Liebe Grüsse


    Paul

  • Lieber Paul,
    liebe übrigen Mit-0er,


    du hast natürlich recht, Paul, tut mir Leid, ist aber inzwischen denke, richtig gestellt. Nun beantworte ich gerne deine Fragen.


    Du fragtest mich in deinem Beitrag, ob ich eine Obenfräse und Schablonen verwende. Nein, ich verwende eine A 4 Fräse von Max Computer mit einer Proxxonspindel. Diese ist für Polystyrol absolut ausreichend. Die Fräser müssen unbeschichtet sein. Eine Schablone gibt es auch nicht, da das verwendete Programm von Max Computer Zeichnen und Fräsen beinhaltet. Das heißt, nach dem Zeichnen bindet das Programm beim abspeichern die Zeichnung, nun sind die Daten soweit aufbereitet, dass damit auch gefräst werden kann. Ich brauche also kein extra Fräsprogramm und muss auch nichts mehr programmieren.


    Ich wollte ganz individuell gestaltete Gebäude bauen, von Jugendstil bis Postmoderne, um diese auf meinen Dioramen und Anlage einsetzen zu können. Ich fertige darauf auch meine Fenster und Türen/Tore. Um euch einen Eindruck zu geben könnt Ihr die Bilder meiner neuen Anlage ansehen. Die Gebäude dort sind alle Eigenbau, ebenso in dem Thread über meine Straßenbahnanlage. Außerdem wollte ich auch Fahrzeugbau und anderen Modellbau machen und dazu kam mir die Fräse sehr gelegen.


    Solltest du noch weitere Fragen haben stehe ich gerne zur Verfügung.


    Herzlichst


    Peter Weigel

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