Vorab bevor ich zum Hauptthema komme. Es geht hier nicht um Rechhaben oder Besserwissen.
Die Lastregelung gehört zu den umstrittenen Features eines Digitaldecoders.
Die einen sehe sie als Haupterrungenschaft der Digitaltechnik die anderen sehen sie als vorbildwidrig,
es gibt Leute die sehen sie mehr oder weniger als störend. Selbst Tams schreibt dies im Lexikon zur Digitaltechnik.
Loks werden ja normal bei gleichbleibender Motorleistung langsamer, wenn sie bergauf oder in
eine Kurve fahren oder wenn zusätzliche Waggons angehängt werden. Lastgeregelte Lokdecoder beeinflussen
die Motorleistung so, dass die Geschwindigkeit der Lok im Fahrbetrieb bei einer gewählten Fahrstufe immer konstant bleibt.
Stimm alles. Ist es aber Vorbildgerecht? Ein Zug fährt im Original berauf langsamer, talwärts schneller, mit
vielen Wagen langsamer als mit wenigen Wagen, die Einzellok oder der Triebwagen verhält sich wieder anders.
Mein Fazit, die Lastregelung führt zu einem nicht vorbildgerechten Fahrverhalten.
Das Argument mit den Steilstrecken wo der Zug losrast hört sich auch gut an. Wer hat denn diese
Steilstrecken auf der Anlage? Ich zumindest baute immer mit höchstens 2% Steigung bzw. Gefälle.
Modellbahner welche Loks ohne selbsthemmende Getriebe fahren werden durch schlechtlaufende Wagen
oder Radschleifer bei Personenwagen diese Probleme nicht haben. Also auch eher eine Randerscheinung.
Dies alles kann jeder für sich sehen wie er will und scheint mir auch nicht strittig.
Wichtig wird dies erst beim Kernthema zu dem ich jetzt komme.
Thema Doppeltrakion, Mehrfachtraktion und mehrere Motoren.
Hier ein Zitat von Arnold Huebsch welchen man guten Gewissens als Digitalexperten bezeichnen kann.
„Man bekommt 2 Loks nie so hin dass sie völlig gleich laufen. Geregelte Decoder versuchen vielmehr sich gegeseitig
"über den Haufen" zu fahren. Einer beschleunigt, der andere bremst.
Dies zeigt wohl, dass nicht nur ich zu "dumm" für die richtige Einstellung bin,
deckt sich aber mit meinen Erfahrungen mit bis zu 4 US Loks in Mehrfachtraktion.
Es sind nur einigermaßen passable Lösungen möglich. Voraussetzung wenn Motor und Getriebe exakt stimmen.
Ich habe dafür Loks auf Faulhaber ohne Schwungmasse umgebaut.
Lösungsansätze mal mit zwei Loks weil es sonst noch komplizierter wird.
Lösung 1: Zwei ungeregelte Dekoder (gibt’s wohl heute nicht mehr).
Warum ungeregelt, weil es fast unmögliche ist Anfahr-, Mittel- und Endgeschwindigkeit und andere Regeltechnik mehrfach gleichmäßig
mit den CV ein zu stellen. Als Sahnehäubchen der Ungenauigkeit kommt dann noch die unterschiedliche Lastregelung obendrauf.
Lösung2: Ein ungeregelter Dekoder und ein geregelter Dekoder.
Hier kann man versuchen den geregelten Dekoder dem ungeregelten Dekoder als feste Konstante an zu passen.
Funktioniert allerdings meistens auch nicht zumindest bei mir, Bei Arnold Huebsch und anderen auch nicht.
http://de.rec.modelle.bahn.nar…iwVsm7b0/d-doppeltraktion
Lösung3: Alle automatischen Regelungen inklusive Lastregelungen ab zu stellen
erwies sich zumindest bei mir als effektivste Lösung bei 4 Loks.
Trotzdem ergab sich kein optimaler Gleichlauf welcher sich in Radverschleiß und Motorverschleiß bemerkbar machte.
Meine Lösung war ein Kompromiss Lok, Dummy, Lok, Dummy. Das war die Lösung welche die für mich besten Ergebnisse brachte.
Allerdings zu Lasten der Antriebskräft was bei US Zügen mit 40 Wagen eine Rolle spielt.
Wenn hier Leute behaupten mit ein paar CV Verstellungen die Dinge in den
Grif zu bekommen dann ab zu Lenz, Zimo usw. Die warten schon lange auf die Lösung dieses Problems.
Nich umsonst lassen alle "Experten " dies Thema im Netz gerne aussen vor.
Kein Digitalreport befasst sich mit diesem sehr schwer lösbaren Problem
Frohe Weihnachten in trotz alledem.
Jo