Kopf- / Durchgangsbahnhof

  • Hallo und guten Tag



    Ich bin immer noch an der Planung des Themas meiner künftigen Anlage.


    Dazu mal eine Frage: Gibt es im realen (oder hat mal gegeben) Bahnhöfe welche Kopf- / wie auch Durchgangsbahnhof sind? Evtl. habt Ihr dazu ja gleich noch einen Gleisplan zur Hand? :thumbup:



    Ich freue mich über jeden Input von euch.



    Gruss aus Basel


    Michi

  • Hallo Michi,


    im Prinzip kann jeder Bahnhof ein Kopfbahnhof sein, wenn an einem Ende zwei Strecken abgehen.
    Der Zug kommt aus der Stecke A, macht Kopf und fährt in Richtung B aus, aus der der gekommen ist, nur halt auf dem anderen Gleis.


    Aber ich vermute Du meinst einen Bahnhof der eine explizite Trennung der Gleise hat?
    Diesen "Luxus" hatten eher die großen Bahnhöfe in den Städten. Vermutlich sind die für uns Nuller zu groß.


    Aber es spricht ja nichts dagegen, das Du bei einem kleinen Stadtbahnhof ein einseitig angeschlossenen Bahnsteiggleis hast, in dem z.B. die Vorort-Pendlerzüge Kopf machen.
    Solche Gleise hatte z.B. der Essener Hbf, am Dortmunder Hbf gibt es sogar mehrere Gleise für die S-Bahn, die keine Durchfahrt des BF ermöglichen, also Kopfgleise sind.
    Aber das sind ja eher die großen Bahnhöfe.


    Gruß
    Matthias

  • Hallo Michi,


    schau Dir doch mal den Gleisplan von Altenbeken an: Durchgangsgleise aus drei Richtungen (Hannover, Kassel, Paderborn über den Viadukt) und aus Richtung Hannover div. Stumpfgleise. Dazu (wenn Du den Platz hast) noch die Übergangskurve von/nach Hannover/Kassel. Ein Traum, Fahr- und Rangiermöglichkeiten satt! Rolf Ertmer wusste schon zu schätzen, was er da vor der Haustür hatte....


    VG
    Matthias

  • Hallo Michi,
    Platzsparend kann auch ein Kreuzungs- oder Abzweigungsbahnhof sein. Beispiel mein Hausbahnhof Radolfzell. Hier kommt eine zweigleisige Strecke aus Singen, kann dann direkt nach Konstanz (zeigleisig) oder Friedrichshafen eingleisig) weiter.
    Theoretisch muss ein Zug aus Friedrichshafen nach Konstanz/Kreulingen Kopf machen um dann weiterfahren zu können. Dann gibt es noch ab Radolfzell eine Stichstrecke nach Stockach diese verzeigt sich am nächsten Bahnhof von der Friedrichshafener Strecke. Geht man weiter zurück in der Geschichte, konnte man noch weiter auf der Stichstrecke fahren. Also auch hier ist Kopf machen angesagt. Im Abzweig zwischen Konstanz und Friedrichshafen/Stockach war mal das BW....
    Heute ist durch die vielen Wendezüge und Triebwagen der Betrieb nicht mehr so Abwechslungsreich wie vor 30 oder 40 Jahren.
    Viele Grüße
    Dieter

  • Moin Michi,


    ich glaube, der Bonner Hauptbahnhof war zeitweise so ausgelegt:


    Gleis 1: Durchgangsgleis Richtung Köln
    Gleis 2: Durchgangsgleis Richtung Koblenz
    Gleis 3: Überholgleis beide Richtung
    Gleis 4 & 5: Kopfgleise mit Umsetzmöglichkeit Richtung Euskirchen


    Mittlerweile hat die Bahn das aber geändert.


    Gruß,
    Ian

  • ch gleube Dresden ist ein solcher!


    ...stimmt, 8 Durchgangsgleise und 6 Kopfbahnsteiggleise. Breite des Bahnhofes: 130,95m. (Nordhalle:32,00m/3Gleise; Mittelhalle mit Kopfbahnsteigen: 59,00m/6 Gleise; Südhalle: 30,75m/3Gleise; Güterzughalle an Südhalle anschließend: 9,20m/2Gleise)


    Den Hauptbahnhof Dresden wird sicher niemand in 0 bauen wollen/können, aber kombinierte Kopf-/Durchgangsbahnhöfe gab es Eisenbahngeschichtlich sehr oft.
    Zum Beispiel der Bahnhof Hirschberg/Riesengebirge an der Hauptstrecke Görlitz-Waldenburg. Dort gab es gleich 2 Kopfbahnhöfe am Durchgangsbahnhof. Von einem gingen Richtung Westen (2-gleisig) die Züge nach Sagan (anfangs mit ET87, später ET89) und Richtung Südosten (6-gleisig) gingen die Züge der Riesengebirgsbahn nach Krummhübel und Schmiedeberg (anfangs mit Elna bespannten Zügen, später mit ET 87) ab.
    Die Durchgangsstrecke und die Strecke nach Sagan wurden von der KPEV erbaut, die Strecke nach Krummhübel von der privaten Riesengebirgsbahn. Gleisverbindungen zum Durchgangsbahnhof bestanden anfangs nur zur Überführung von Güterwagen, später wurden diese auch für Durchgangszüge aus Breslau genutzt (nach Krummhübel z.B. mit ET31).
    Vor dem Einsatz von Triebwagen nach Sagan hatte der westliche Kopfbahnhof noch eine kleine Drehscheibe am Ende der beiden Kopfgleise, um die Zuglok umsetzen zu können. Der südöstliche Kopfbahnhof der Riesengebirgsbahn hatte keine Drehscheibe, also mussten dort Loks vorgehalten werden, um die Züge wieder aus dem Bahnhof zu fahren.
    Zwischen beiden Kopfbahnhöfen befindet sich das Empfangsgebäude, welches von beiden Bahnen (KPEV später DRG heute PKP und der Riesengebirgsbahn, heute nicht mehr in Betrieb) genutzt wurden.
    Zwischen den Kopfbahnhöfen und dem Durchgangsbahnhof war ein Zaun vorhanden, so dass umsteigende Passagiere immer durch das EG gehen mussten.


    Mit freundlichen Grüßen
    Roland

  • Das sind ein paar ganz tolle Tipps und Geschichten zu passenden Bahnhöfen.


    Ich finde die Kombination einfach spannend. Zum einen kann man per PC die Anlage automatisch laufen lassen, da die Züge via Durchgangsbahnhof im Kreis / Hundeknochen fahren können.


    Zum andern kann man manuell eingreifen und Lokwechsel vornehmen.



    Das gibt mir planerisch wieder mehr Spielraum für Ideen. :D

  • Hallo Michi,


    du musst gar nicht in die Ferne schweifen. Der Bhf Romanshorn bei euch in der Schweiz hat einen Kopfbahnhofteil (bspw. endet oder endete zumindest früher der Voralpen-Express Romanshorn - Luzern sowie doe Züge der Relation St. Gallen - Romanshorn) und einen Durchgangsteil für die (ab Rorschach Hafen) eingleisige Strecke Altstätten - St. Margrethen - Kreuzlingen (heute befahren vom Thurbo). Dazu gibt's ein BW, früher noch ein Lager- und Zollschuppen im Bogen mit Seeanschluss sowie ebenfalls früher einen Trajktverkehr mit Fähren zwischen Friedrichshafen und Romanshorn und bis in die 30er Jahre nach Lindau.


    Grüsse vom Bodensee
    Uli

  • der Bahnhof Heide/Holstein an der zweigleisigen Haupthahn nach Westerland hatte sogar einen inselbahnhof. es endete bzw. begannen hier noch zwei bahnen: einmal nach büsum mit umfangreichem Güterverkehr und nach Neumünster. also macht hier so mancher Zug auch kopf.
    solche eher kleinen Bahnhöfe mit nebenbahnen gab es zu hauf.
    tschüß volker

  • Hallo Michi,


    Weitere Beispiele: Leinefelde mit dem Durchgangsteil der Halle-Kasseler und dem Kopfteil der Strecke nach Gotha und der "Kanonenbahn", Haltingen mit der Rheinstrecke und der Nebenbahn nach Kandern (vor Deiner Haustuer in Basel) kommen mir fuer Normalspurbahnen in den Sinn. Es gibt viele Bahnhoefe mit einem Kopfteil fuer Schmalspur und Durchgangsgleisen fuer Normalspur wie Liestal (auch vor Deiner Haustuer), Nordhausen, Wernigerode, Montreux etc etc.


    Gruss aus Sydney


    Henry M


    PS Sydney Central ist auch ein Beispiel mit vielen Kopfgleisen und etwa 8 Durchgangsgleisen...)

  • Der Kölner "Central-Bahnhof" war ursprünglich Kopfbahnhof (zu der Anfangszeit der Bahn, als es noch drei Endbahnhöfe dreier Bahngesellschaften in Köln gab). Später (1894) wurde dann auch eine durchgehende Strecke durch den Bahnhof geführt, so war der "Haupt-Personen-Bahnhof" einige Zeit auch gleichzeitig Kopf- und Durchgangsbahnhof.


    Vom Eisenbahn Journal gibt es das Special 7/92 "Eisenbahn in Köln", da ist u.a. dieser Plan zu finden (die Kopfbahnhof-Strecke kam auf dem Plan von rechts und endete vor dem Perrongebäude/Inselgebäude)


  • Moin,


    Erfurt würde mir noch einfallen, vor oder nach dem Umbau... ok, etwas groß 8)


    Hanau, ok, das hat nur das Kopfgleis 9.
    Ebenso Bad Vilbel mit Kopfgleis für Züge nach Nidda/Stockheim.

  • Moin Michi,


    Ich finde die Kombination einfach spannend. Zum einen kann man per PC die Anlage automatisch laufen lassen, da die Züge via Durchgangsbahnhof im Kreis / Hundeknochen fahren können.
    Zum andern kann man manuell eingreifen und Lokwechsel vornehmen.


    Ja, ein oder zwei Stumpfgleise am EG sehen oft gut aus. Das was du schreibst, kannst Du aber auch auf den normalen Durchgangsgleisen machen, z. B. für endende bzw. beginnende Vorortzüge. Wenn diese Züge eine längere Pause zwischen Ankunft und Abfahrt haben, würde ein zwischenzeitliches rangieren auf ein Abstellgleis betrieblich auch was hermachen.


    Viele Grüße,
    Johann

  • Wollte mich bedanken bei den vielen Ideen und Impressionen.


    Obwohl ich einen Raum von ca. 12.5x6.5m zur Verfügung habe, ist es nicht einfach alle Ideen unter einen Hut (oder besser in diesen Raum) zu bringen.


    Zum einen wünscht man sich einen tollen, grossen Bahnhof mit Platz für Güterzüge, Lokschuppen. Zum andern am liebsten eine doppelspurige Gleisanlage.


    Am liebsten hätte ich Züge mit 6 Personenwagen Typ Rivarossi / Kiss. Sprich, Personenzüge von ca. 5m Länge.

  • Hallo Michi,


    mach einen Plan. Schlaf ein paarmal drüber, dann schau ihn Dir an… und verwirf ihn :) mach einen neuen Plan mit weniger Gleisen und gehe genau so vor. Das Ganze machst Du ein paar mal, den dann "finalen" Plan stellst Du zum Beispiel ins forum, wo Du ganz sicher noch viele gute Hinweise und Ideen bekommst.


    Wie hieß es doch in der Smart-WErbung mal so nett: reduce to the max.

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